Unter den Philosophen war Cassirer einer der ersten, der die philosophischen Probleme erkannte und aufgenommen hat, die durch Fortschritte der modernen Physik aufgeworfen wurden. In seinem Vorwort zu der in diesem Band enthaltenen Schrift "Zur Einsteinschen Relativtätstheorie" erklärt er es zum Ziel seiner Studie, in den aus dieser Theorie folgenden erkenntnistheoretischen Fragen, über welche das Urteil der Philosophen und der Physiker damals noch weit auseinandergingen, eine wechselseitige Verständigung zwischen beiden anzubahnen. Inhalt: Maßbegriffe und Dingbegriffe, Die empirischen und begrifflichen Grundlagen der (...) Relativitätstheorie, Der philosophische Wahrheitsbegriff und die Relativitätstheorie, Materie – Äther – Raum, Der Raum- und Zeitbegriff des kritischen Idealismus und die Relativitätstheorie, Euklidische und Nicht-Euklidische Geometrie, Die Relativitätstheorie und das Problem der Realität. (shrink)

Als wir bei Sonnenuntergang gerade durch die Herde Nilpferde hindurchfuhren, stand urplötzlich, von mir nicht gesucht, das Wort »Ehrfurcht vor dem Leben« vor mir. Der Pfad im Dickicht war sichtbar geworden. Nun war ich zu der Idee vorgedrungen, in der Welt- und Lebensbejahung und Ethik miteinander enthalten sind. Albert Schweitzer Seit fast 100 Jahren steht der Name Albert Schweitzer für aktives humanitäres Engagement. Dank seiner Philosophie der »Ehrfurcht vor dem Leben«, die er gemeinsam mit seiner Frau Helene Bresslau (...) im Urwaldhospital in Lambarene verwirklichte, gehört er zu den am meisten bewunderten Menschen der Welt. Mit dreißig Jahren ein geachteter Theologe und gefeierter Interpret der Orgelwerke Johann Sebastian Bachs entschloss er sich, noch ein Medizinstudium zu absolvieren, um den Ärmsten der Armen zu helfen. Ernst Luther nähert sich diesem Humanisten mit philosophisch-kritischen Betrachtungen, ordnet dessen Leben und Werk in die Umbrüche seiner Zeit ein und resümiert, was von Schweitzers Gedankengut bewahrt werden sollte. Ernst Luther, Jg. 1932, Studium der Pädagogik, Geschichte/Germanistik, extern Philosophie, Gasthörer Medizin an der Universität Halle; Promotion Dr. phil. 1961 zur medizinischen Anthropologie Viktor von Weizsäckers an der Universität Greifswald; Dr. sc. phil. 1970 Universität Halle mit einer Arbeit über Ethik in der Medizin. Herausgeber und Mitautor zahlreicher Arbeiten zur Ethik in der Medizin. Mitglied im Albert-Schweitzer-Komitee e. V. Weimar, im Deutschen Hilfsverein für das Albert-Schweitzer-Spital Lambarene, Frankfurt a. M., in der Internationalen Albert-Schweitzer-Vereinigung. Von 2000 bis 2002 Mitglied der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages Recht und Ethik in der Medizin. Inhalt: Vorwort Albert Schweitzer - der friedlichen Menschheit zugehörig Das »Bergwerk der Ethik« Das Menschenbild aus Schweitzers philosophischer und religiöser Sicht Albert Schweitzer und Karl Marx Albert Schweitzers Gedanken zu Kultur und Ethik in den Weltreligionen Albert Schweitzer und die Ethik in der Medizin Ethik und Völkerfrieden Sozialethik gegen Kolonialpolitik und Rassenhass. (shrink)

E. Fr. A. Baur repräsentiert einen durch die Berliner Erwedtung, die Befreiungskriege und die in Schleiermacher, Fries und Fichte idealistisch gebrochene Aufklärung geprägten Frömmigkeitstypus. Schönheit, gefühlsmäßiges Erleben, Selbstreflexion und die Geschichtlidikeit der Gotteserfahrung sind der Bezugsrahmen für die religiöse Erfahrung, inhaltlich bestimmt durch die in der kirchenmusikalisdien Reformbewegung relgiös-ästhetisdie Stimmung von politischem Aufbruch, Patriotismus, christozentrischer Kirdilichkeit und mittelbarer Abhängigkeit vom Universum. In der erwecklidivermittlungstheologischen Predigt soll die Gemeinde in diesen Erfahrungen weitergeführt werden. Der Freiheitsgedanke und der Patriotismus werden von A. (...) Baur in der Turnbewegung Jahns lebendig gehalten. Differenzen zwischen A. Baur und Felix Mendelssohn-Bartholdy sind in mehrfacher Hinsicht zu verzeichnen gewesen. In der Häuslichkeit und der Freizeitgestaltung wird die städtische Bildungskultur fortgeführt, und die frauliche Existenz ist in besonderer Weise Spiegel religiöser Erfahrung. Innerhalb des kirchenrechtlich-institutionellen Spielraums gelingt eine Ausweitung der sozialen Fürsorge, und durch die zwedigebundene freie Vereinstätigkeit werden die aufkommenden Bedürfnisse kirdilich integriert und sollen analog zum Gustav-Adolph-Verein die Kultur christlich durchdringen. Die Christologie vermittelt die Kategorien für die als bedeutsam erlebten Personen. Die Teilhabe an ihrer vermittelnden und er-lösenden Tätigkeit ermöglicht die Fortsetzung der von Jesus Christus gewollten geistigen Erhebung, die in der Verklärung der Personen vorgestellt wird. Die Industrie stellt das durch sie ausgedrückte Lebensgefühl grundsätzlich in Frage. (shrink)

This article shows that those texts, attributed to Ernst Mach, that reject relativity theory are posthumous forgeries.

A study of the published and unpublished parts of Ernst Mach's last notebook (1910–14) suggests that Max Planck's attack (1908–11) provoked Mach into opposing ‘The Church of Physics’ more strongly than previously realized. Shortly after Mach threatened to leave the discipline if belief in atoms were required. Albert Einstein tried to persuade him to accept atomism (September 1910). Mach declined to mention Einstein again in his publications and increasingly criticized ‘The Church of Physics’. Evidence that Mach opposed relativity (...) theory and the absence of evidence that he favored it is pointed out. It is suggested that Mach's alleged ‘friendly interest’ in Einstein's work in early 1914 may have been stimulated by the hope that the young genius might develop a continuum or field theory to refute Planck's discontinuity physics. The paper concludes with suggestions on how philosophers who defend Mach's non-realism such as Gereon Wolters and Paul Feyerabend might be better off switching to a realist epistemology more compatible with rationally-held science, religion, and common sense. (shrink)

This collection of revised and new essays argues that biology is an autonomous science rather than a branch of the physical sciences. Ernst Mayr, widely considered the most eminent evolutionary biologist of the 20th century, offers insights on the history of evolutionary thought, critiques the conditions of philosophy to the science of biology, and comments on several of the major developments in evolutionary theory. Notably, Mayr explains that Darwin's theory of evolution is actually five separate theories, each with its (...) own history, trajectory and impact. Ernst Mayr, commonly referred to as the "Darwin of the 20th century" and listed as one of the top 100 scientists of all-time, is Professor Emeritus at Harvard University. What Makes Biology Unique is the 25th book he has written during his long and prolific career. His recent books include This is Biology: The Science of the Living World (Belknap Press, 1997) and What Evolution Is (Basic Books, 2002). (shrink)

Abstract Die moderne Physik besteht nicht nur aus neuen Entdeckungen und Erfindungen durch die Relativitätstheorie und durch die Quantenphysik. Sie besteht auch aus völlig neuen Sichtweisen und flexiblen Denkweisen von Zusammenhängen und Verschränkungen zwischen den Dingen. Die moderne Physik hat sich von dem Klischee des Schwarz-Weiß-Denkens verabschiedet, für das es nur getrennte Dinge, ohne fließende Übergänge gibt. Solche unbeweglichen, dogmatischen schwarzweißen Denkweisen können wir zurückverfolgen bis zu dem griechischen Philosophen Aristoteles. In der Zeit der Klassischen Mechanik hatten sie einen überwältigenden (...) Erfolg. Galilei behauptete, das Buch der Natur sei in der Sprache der Mathematik geschrieben. Das war die sehr kurzgefasste Formulierung der Klassischen Mechanik. Die moderne Physik hat sich keineswegs von der Mathematik verabschiedet, ganz und gar nicht. Doch der heilige Ernst und der starre und absolute Dogmatismus hat nachgelassen. Moderne Denkweisen in der Physik können mit den Begriffen von fließenden Übergängen, von Zwischenstufen, von Zusammenhängen zwischen den Dingen und von Schwingungen gekennzeichnet werden. Seit Faraday und Maxwell hat sich eine Verschiebung der Untersuchungsobjekte ergeben: Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts, seit ca 1850, drehen sich die Denkmodelle der modernen Physik nicht mehr um getrennte, isolierten Körper, die im Nichts schwimmen, sondern um die Zwischenräume zwischen den Körpern und um die flexiblen Beziehungsgeflechte zwischen den Dingen und um die Netzwerke, die die Dinge umgeben. Das sind ganz neue physikalische Denkweisen, die durchaus Dunkelzonen und Zweifel und Ungewissheiten kennen, die den Bereich der Exaktheit überschatten. Neue Beiträge der physikalischen Denkweisen sind auch durch eine Flexibilität bei der Bildung von Begriffen gekennzeichnet. Sie lassen sich nicht auf einige wenige Begriffe oder auf eine starre und exakte Festlegung der Wortwahl festnageln. -/- „Jede Philosophie bezieht ihre Farbe von der geheimen Lichtquelle eines Vorstellungshintergrunds, der niemals ausdrücklich in ihrenGedankenketten auftaucht“ (Whitehead) (1) . (shrink)

This book is about the ethical issues that clinicians encounter as they care for patients and is written to assist those who serve on hospital ethics committees as they deliberate about appropriate action in difficult ethical cases.

Bioethics represents a dramatic revision of the centuries-old professional ethics that governed the behavior of physicians and their relationships with patients. This venerable ethics code was challenged in the years after World War II by the remarkable advances in the biomedical sciences and medicine that raised questions about the definition of death, the use of life-support systems, organ transplantation, and reproductive interventions. In response, philosophers and theologians, lawyers and social scientists joined together with physicians and scientists to rethink and revise (...) the old standards. Governments established commissions to recommend policies. Courts heard arguments and legislatures passed laws. This book is the first broad history of the growing field of bioethics. Covering the period 1947-1987, it examines the origin and evolution of the debates over human experimentation, genetic engineering, organ transplantation, termination of life-sustaining treatment, and new reproductive technologies. It assesses the contributions of philosophy, theology, law and the social sciences to the expanding discourse of bioethics. Written by one of the field's founders, The Birth of Bioethics is based on extensive archival research into sources that are difficult to obtain and on interviews with many of the leading figures in the moral debates in medicine. A very readable and comprehensive account of the evolution of bioethics, this book stresses the history of ideas but does not neglect the social and cultural context and the people involved. It will serve the information needs of philosophers, ethicists, social historians, and everyone interested in the origins of some of today's most hotly debated issues. (shrink)

Provides a philosophical analysis of such biological concepts as natural selection, adaptation, speciation, and evolution.

„Es gibt nur ein wirklich ernstes philosophisches Problem: den Selbstmord.“ Mit diesem Satz beginnt Albert Camus Buch „Der Mythos des Sisyphos“, „Alles andere – ob die Welt drei Dimensionen und der Geist neun oder zwölf Kategorien hat – kommt später.“ Camus hat Recht, dass es wichtig ist, philosophisch über den Suizid nachzudenken, wichtiger jedenfalls als über die Dimensionen der Welt oder die Kategorien des Geistes. Worin er allerdings Unrecht hat ist, dass der Suizid ein wirklich ernstes philosophisches Problem darstellt. (...) Wie sich im Verlauf des folgenden Textes zeigen wird, wirft die Möglichkeit, sich selbst zu töten, eine ganze Reihe von philosophischen Problemen auf. Da es sich bei diesem Beitrag ursprünglich um meine Antrittsvorlesung an der Universität Potsdam handelte, hat der Text allerdings weniger einen resümierenden als vielmehr einen programmatischen Charakter. Er beschäftigt sich mit Fragen und Schwierigkeiten, die eine philosophische Beschäftigung mit dem Suizid erforderlich machen, nicht so sehr mit den entsprechenden Antworten. (shrink)

The Origin of Human Nature offers an original and fertile way to integrate spiritual and scientific views of human evolution. It offers a new and refreshing alternative to the way we think about our origins - random mutation (mechanistic neo-Darwinism), Genesis (God did it all personally), and Intelligent Design (God personally does what we can't otherwise account for). The result is an invigorating perspective on how our best qualities - our capacity for love, our appreciation of beauty, our altruistic capability, (...) our creativity and our intelligence - have come into being and evolved. By showing evolution as a creative and intelligent process with its own inherent logic, The Origin of Human Nature resolves the dilemma of how to have both truth and ethics at the same time. Instead of starting in an imagined remote and uncertain past and moving to the present, this book starts at the certain and immediate present and works back. That consciousness, creativity, and intelligence exist is certain. The question is, how can these have evolved? Dr. Albert Low has made a study of human nature throughout his life. In writing this book, he draws on his prolonged meditations on creativity and the human condition, his years of providing psychological and spiritual counseling, and a wide-ranging knowledge of Western psychology, philosophy, and science. He takes issue with Richard Dawkins' published texts, and provides a point-by-point rebuttal of the neo-Darwinist argument. (shrink)

Although Mach insisted that he was a scientist, not a philosopher, many of his ideas were genuinely philosophical. This collection of essays indicates, among other matters of mathematical and scientific interest, how such ideas grew from Mach's work and something of their philosophical significance. In particular, discussions of Mach's experiments in aerodynamics and psychology show how he made physical phenomena observable and applied "causal" concepts to sensory processes. Having done this, Mach felt that he could hold a phenomenalism of neutral (...) elements which are neither subjective nor objective. He thought that a unified science could be based on such elements and that he would then no longer have to change his conceptual frame in going from one discipline to another, as from "atoms" to "mind" in going from physics to biology. Young Albert Einstein was deeply impressed by Mach's attitude toward fundamental concepts. One essay discusses the influence on Einstein's theory of general relativity of Mach's Principle, i.e., Mach's substitution of the concept of motion with respect to the distant stars for the unobservable Newtonian concept of motion with respect to absolute space. A discussion of Mach's own use of the atomic theory illustrates his attitude toward theories and suggests that he was able to reject the atom because this concept is not particularly useful in the fields with which he was primarily concerned. An essay by editor Cohen on the implications of Mach's theory of knowledge argues that a phenomenalism of neutral elements collapses into mysticism, i.e., into a submergence of the ego in the universal consciousness. Also interesting is Philipp Frank's classification of Mach as an "Enlightment" philosopher, or one who criticizes the abuse of concepts. Just as the men of the eighteenth century Enlightenment opposed theological concepts in physics, so Mach opposed physical concepts in biology, thereby clearing science of old error to make way for new truth. Some biographical data and an extensive bibliography are appended, as well as an index of proper names.--L. G. (shrink)

Albert Lautman (1908-1944) was a French philosopher of mathematics whose work played a crucial role in the history of contemporary French philosophy. His ideas have had an enormous influence on key contemporary thinkers including Gilles Deleuze and Alain Badiou, for whom he is a major touchstone in the development of their own engagements with mathematics. Mathematics, Ideas and the Physical Real presents the first English translation of Lautman's published works between 1933 and his death in 1944. Rather than being (...) preoccupied with the relation of mathematics to logic or with the problems of foundation, which have dominated philosophical reflection on mathematics, Lautman undertakes to develop an understanding of the broader structure of mathematics and its evolution. The two powerful ideas that are constants throughout his work, and which have dominated subsequent developments in mathematics, are the concept of mathematical structure and the idea of the essential unity underlying the apparent multiplicity of mathematical disciplines. This collection of his major writings offers readers a much-needed insight into his influence on the development of mathematics and philosophy. (shrink)

With the death of Ernst Mach on February 19, 1916, one day after his seventy-eighth birthday, a question finally became explicit that had been looming for some time. It was as simple as it was fundamental: who, in the end, was this man, a scientist or a philosopher? The importance of this question for contemporaries can easily be gleaned from the obituaries that appeared in the weeks following Mach's death: one in the Physikalische Zeitschrift, written by Albert Einstein, (...) and another in the Archiv für die Geschichte der Philosophie, written by Mach's former student Heinrich Gomperz. They both addressed this critical issue in plain words. Einstein stressed that Mach “was not a philosopher who chose the natural sciences as the object of his speculation, but a many-sided, interested, diligent scientist who also took visible pleasure in detailed questions outside the burning issues of general interest”. Gomperz in turn first emphasized the great loss science had experienced with Mach's death, asking subsequently whether “the suffering science is physics or philosophy?”. His answer broadly followed Einstein's conclusion; relying on Mach's own words, he reminded his readers that Mach never claimed to be a philosopher, but merely was looking for a viewpoint that transcended the disciplinary constraints of particular scientific activities. (shrink)

The first English collection of the work of Albert Lautman, a major figure in philosophy of mathematics and a key influence on Badiou and Deleuze.

Die geschichtliche Entwicklung des Philosophieunterrichts am Gymnasium verlief in Deutschland bis in die heutige Zeit sehr different. Auf diesem Hintergrund erfolgt die Darstellung, Analyse und Kommentierung der Lehrplane und Curricula zum Philosophie- und Ethikunterricht in den Bundeslandern und vermittelt Informationen uber den Verlauf und aktuellen Stand der Curriculumstrategien.".

In the recent literature on concepts, two extreme positions concerning animal minds are predominant: the one that animals possess neither concepts nor beliefs, and the one that some animals possess concepts as well as beliefs. A characteristic feature of this controversy is the lack of consensus on the criteria for possessing a concept or having a belief. Addressing this deficit, we propose a new theory of concepts which takes recent case studies of complex animal behavior into account. The main aim (...) of the paper is to present an epistemic theory of concepts and to defend a detailed theory of criteria for having concepts. The distinction between nonconceptual, conceptual, and propositional representations is inherent to this theory. Accordingly, it can be reasonably argued that some animals, e.g., grey parrots and apes, operate on conceptual representations. (shrink)