Name der Zeitschrift: Millennium Jahrgang: 14 Heft: 1 Seiten: 1-30.

Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes analysieren in kritischer Weise die Breite und Tiefe des Diskurses zu Neuro-Enhancement, der sich aber nicht nur durch ethische Fragen auszeichnet. Sie zeigen, dass es darüber hinaus grundlegende philosophische, anthropologische und gesellschaftstheoretische Aspekte sind, die im Steigerungsbedürfnis spätmoderner Leistungsgesellschaften zu Tage treten. So scheint eine neue Wunschwelt vor der Tür zu stehen: Doping fürs Gehirn! Der rasante Fortschritt der Neurowissenschaften hat das menschliche Gehirn erreicht. Die Möglichkeiten der Leistungssteigerung könnten bald auch das „Innerste“ des (...) Menschen essentiell betreffen: sein Denken und Fühlen, Entscheiden und Handeln. Die Herausgeber Prof. Dr. Nicola Erny ist Professorin für Philosophie an der Hochschule Darmstadt. Dr. Matthias Herrgen lehrte am Philosophischen Seminar der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Prof. Dr. Jan Cornelius Schmidt unterrichtet Philosophie, Ethik und Technikfolgenabschätzung an der Hochschule Darmstadt. (shrink)

Béatrice Acklin Zimmermann Barbara Schmitz An der GrenzeTheologische Erkundungen zum BösenUnter dem Eindruck der schrecklichen Ereignisse vom 11. September 2001, von Beslan, Abu Ghraib und Kana ist das Interesse "am Bösen"wiedererwacht. Dabei fällt auf, dass die in Politik und Gesellschaft erfolgten Deutungen des Bösen geprägt sind durch klare Grenzziehungen zwischen "gut"und "böse", die zunehmend auch auf religiöse Kategorien wie Licht-Finsternis, gerecht-sündig, Tod-Leben rekurrieren. Dies provoziert die Frage nach der Trennschärfe von "gut"und "böse": Wo genau verläuft die Grenze zwischen "gut"und "böse"und (...) wer zieht diese Grenze? Ist "das Böse"eine unabhängige Größe oder tritt es vielmehr in Vermischung mit "dem Guten"auf? Und was bedeutet die Grenzziehung zwischen "gut"und böse"im Blick auf Genderkonfigurationen?In ökumenischer Aufgeschlossenheit und aus verschiedenen theologischen Blickwinkeln erkunden die Autoren und Autorinnen dieses Bandes "das Böse"unter dem Gesichtspunkt von Grenzziehungen. Zur Debatte stehen dabei ebenso die Grenzziehung zwischen "gut"und "böse"und die damit verbundenen Dualisierungen wie die Frage nach dem Verhältnis von "Gender"und den Konstruktionen des "Bösen". In kritischer Abgrenzung zur gegenwärtigen gesellschaftlich-politischen Tendenz, das Böse primär beim Anderen, einer bestimmten Nation, Kultur, Gesellschaftsschicht oder Weltanschauung zu verorten, wird in den verschiedenen Beiträge gezeigt, dass eine strenge Grenzziehung zwischen dem "Bösen"und dem "Guten"der Komplexität der Wirklichkeit nicht standhält. Mit Beiträgen von Béatrice Acklin Zimmermann, Ruth Albrecht, Pierre Bühler, Barbara Henze, Ralph Kunz und Ute Nürnberg, Walter Lesch, Karl Matthias Schmidt und Barbara Schmitz. Die HerausgeberinnenBéatrice Acklin Zimmermannist Privatdozentin für Systematische Theologie an der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg/Schweiz und Leiterin des Bereiches Theologie und Philosophie an der Paulus-Akademie Zürich. Barbara Schmitzist Studienrätin im Hochschuldienst für den Bereich Altes Testament und Sprachen an der Universität Duisburg-Essen. (shrink)

Anhand von zwei zentralen Schriften Hans Blumenbergs - den Paradigmen zu einer Metaphorologie (1960) und der Arbeit am Mythos (1979) - widmet sich der Band einer Relekture der ausgefeilten gedanklichen wie sprachlichen Verfahrensweisen, die der Philosoph zumeist unkommentiert zum Einsatz bringt. GEfragt wird damit nicht nur nach den spezifischen Darstellungsmitteln der Texte und dem Verhaltnis, das diese zu den verhandelten Themenkomplexen unterhalten, sondern auch, inwiefern deren reichhaltiges Arsenal an Denk- und Ausdrucksweisen gegenwartig Anschlussmoglichkeiten fur kulturanalytische Fragestellungen bereithalt. Die Beitrage stammen (...) von: Thomas Ballhausen, Eckhardt Kohn, Sebastian Lederle, Oliver Muller, Wolfgang Muller-Funk, Mauro Ponzi, Vahidin Preljevic, Matthias Schmidt, Tanja Veverka, Luca Viglialoro und Rudiger Zill. (shrink)

In his paper `Finitism', W.W.~Tait maintained that the chief difficulty for everyone who wishes to understand Hilbert's conception of finitist mathematics is this: to specify the sense of the provability of general statements about the natural numbers without presupposing infinite totalities. Tait further argued that all finitist reasoning is essentially primitive recursive. In our paper, we attempt to show that his thesis ``The finitist functions are precisely the primitive recursive functions'' is disputable and that another, likewise defended by him, is (...) untenable. The second thesis is that the finitist theorems are precisely those $\Pi^0_1$-sentences that can be proved in. (shrink)

Hilbert developed his famous finitist point of view in several essays in the 1920s. In this paper, we discuss various extensions of it, with particular emphasis on those suggested by Hilbert and Bernays in Grundlagen der Mathematik (vol. I 1934, vol. II 1939). The paper is in three sections. The first deals with Hilbert's introduction of a restricted ? -rule in his 1931 paper ?Die Grundlegung der elementaren Zahlenlehre?. The main question we discuss here is whether the finitist (meta-)mathematician would (...) be entitled to accept this rule as a finitary rule of inference. In the second section, we assess the strength of finitist metamathematics in Hilbert and Bernays 1934. The third and final section is devoted to the second volume of Grundlagen der Mathematik. For preparatory reasons, we first discuss Gentzen's proposal of expanding the range of what can be admitted as finitary in his esssay ?Die Widerspruchsfreiheit der reinen Zahlentheorie? (1936). As to Hilbert and Bernays 1939, we end on a ?critical? note: however considerable the impact of this work may have been on subsequent developments in metamathematics, there can be no doubt that in it the ideals of Hilbert's original finitism have fallen victim to sheer proof-theoretic pragmatism. (shrink)

The astonishing efficiency and accuracy of DNA replication has long suggested that refined rules enforce a single highly reproducible sequence of molecular events during the process. This view was solidified by early demonstrations that DNA unwinding and synthesis are coupled within a stable molecular factory, known as the replisome, which consists of conserved components that each play unique and complementary roles. However, recent single-molecule observations of replisome dynamics have begun to challenge this view, revealing that replication may not be defined (...) by a uniform sequence of events. Instead, multiple exchange pathways, pauses, and DNA loop types appear to dominate replisome function. These observations suggest we must rethink our fundamental assumptions and acknowledge that each replication cycle may involve sampling of alternative, sometimes parallel, pathways. Here, we review our current mechanistic understanding of DNA replication while highlighting findings that exemplify multi-pathway aspects of replisome function and considering the broader implications. Recent single-molecule studies have revealed that replisome function is dominated by stochastic sampling of multiple molecular pathways. In the context of these new findings, we re-examine the foundational assumptions and seminal experiments that have guided our understanding of replication mechanism and reconcile several long-debated coordination models. (shrink)

Die neue Reihe STUDIEN ZU WISSENSCHAFT UND ETHIK erg nzt das seit 1995 vom Institut f r Wissenschaft und Ethik, Bonn im Verlag de Gruyter herausgegebene Jahrbuch f r Wissenschaft und Ethik. In der Reihe werden Monographien und Sammelb nde ver ffentlicht, die einen herausragenden und innovativen Beitrag zur Erforschung ethischer Fragen darstellen, die im Zusammenhang der modernen Wissenschaft und ihrer medizinischen und technischen Anwendung entstehen.

Die Debatte über Inhalt, Begründung und Tragfähigkeit eines universalistischen Begriffs von Vernunft wird zunehmend zur zentralen Debatte der Philosophie. Hat die Tradition des ”okzidentalen Rationalismus“ (Max Weber) den Vernunftbegriff lediglich intern differenziert - in ”theoretische“ und ”praktische“ Vernunft (Kant), in ”Verstand“ und ”Vernunft“ (Hegel), in ”Zweckrationalität“ und ”Wertrationalität“ (Weber) -, so wurde im Lichte der Erfahrung zweier Weltkriege in diesem Jahrhundert mit der Kritik an der Irrationalität einer verselbständigten ”instrumentellen“ Vernunft (Horkheimer/Adorno) eine Dialektik skeptisch reflektiert die heute im Zeichen einer (...) ”radikalen Vernunftkritik“ diese Tradition als ganze in Frage gestellt hat: statt der ”zwanglosen Geltung von Vernunft“ nur Macht (Foucault), statt der ”einen“ Vernunft ein Plural von nicht mehr vermittelbaren Rationalitäten (MacIntyre, Lyotard), statt der ”Selbstbegründung“ nur kontingente Konventionen (Rorty), statt der ”Handlungsrationalität“ von Menschen die Rationalität sozialer Systeme (Luhmann), statt ”idealtypischer Rationalitätsstandards“ nur kontextrelative und fallspezifische Handlungsgründe (Toulmin). Der vorliegende Band, zu dem sechzehn angelsächsische und deutsche Philosophen beigetragen haben, widmet sich dieser Diskussion mit dem Ziel einer vertieften Bestandsaufnahme der Problemstellung. Darüber hinaus wird die Integrationskraft eines typologisch differenzierten, diskurstheoretischen Vernunftkonzepts erprobt. (Quelle: buchhandel.de). (shrink)

While an accurate assessment of risk is always important, it is especially so in pediatric research. Recognizing the pivotal nature of the minimal-risk standard, we set out to determine under what circumstances pediatric magnetic resonance imaging research does or does not meet this standard. We found that while the physical and psychological risks that attend the MRI procedure do not exceed minimal risk, the sedation and contrast enhancement that are sometimes associated with MRI research do, as both exceed the level (...) of risk encountered by typical, healthy children in their everyday experiences. (shrink)

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