Sa ́d ad-DinTaftazani gilt als einer der einflussreichsten Autoren in der islamischen Geistesgeschichte des 14. Jahrhunderts. Seine theologische Einführung sowie seine Darstellung sunnitischer Theologie wurden als Standardwerke über lange Zeit für die Ausbildung von Religionsgelehrten herangezogen. In diesem Band werden Taftazani Werke im Hinblick auf philosophische Einflüsse und innertheologische Debatten untersucht, wobei die Themenfelder Auferstehungslehre, Handlungstheorie und Schöpfungslehre im Mittelpunkt stehen. Damit bietet die Arbeit nicht nur neue Erkenntnisse über einen bisher kaum erforschten Gelehrten, sondern ermöglicht auch, Genese und (...) Form eines Standardwerks der klassischen islamischen Theologie nachzuvollziehen. (shrink)

Der vorliegende Sammelband behandelt Aspekte der Rationalität in der Moderne, wobei gegenwärtige Positionen der islamisch-rationalistischen Theologie untersucht werden. Die Struktur des Buches ist der Tatsache geschuldet, dass die sogenannte moderne Periode islamisch- rationalistischer Theologie keine festen Denkschulen ausgebildet hat. Es äußern sich vielmehr jeweils einzelne intellektuelle Denker, die zwar miteinander kooperieren, indem sie gewisse Grundlinien gemeinsam verfolgen, jedoch hauptsächlich unabhängig voneinander forschen. Auch wenn es aufgrund dieser Gegebenheit schwierig erscheint, moderne Entwicklungen der islamischen Theologie zu klassifizieren, lassen (...) sich die rationalen Denkweisen der Moderne in drei Teilbereiche untergliedern: die neue Kalām-Wissenschaft, das philosophische Denken, und die Menschenrechte. Im ersten Teil behandeln die Beiträge jene Denker, denen es darum geht, den mittelalterlichen Kalām unter Zuhilfenahme moderner Theorien, wie der historisch kritischen Methode und neuerer hermeneutischer Systeme neu zu beleben. Die Beiträge im zweiten Teil behandeln muslimische Philosophen, deren Forschungen sich auf Bereiche jenseits religiöser Themen erstrecken, wie islamische Ethik, Demokratie und Säkularismus. Der dritte Teil des Bandes widmet sich jenen Denkern, die sich intensiv mit der Frage der Menschenrechte aus islamischem Blickwinkel befasst haben, wobei die Beiträge wiederum drei Themenbereiche behandeln: Rechte der Frauen, Toleranz und Interreligiöser Dialog. (shrink)

Das Spannungsfeld "Glaube und Vernunft" ist eine Kernfrage sowohl christlicher als auch muslimischer Theologie. Bereits in den Offenbarungsschriften selbst wird ansatzweise die Frage diskutiert, inwieweit die Vernunft eine eigenstandige Quelle der Gotteserkenntnis und eine kritische Instanz fur die Prufung der Glaubenswahrheiten ist. Beide Weltreligionen rezipieren von ihren Anfangen Werke und Gedanken der griechischen Philosophie. Umstritten bleibt die Reichweite der Vernunft in Glaubensfragen, besonders bei Themen wie Freiheit und Gehorsam, Allmacht Gottes und Wahrheitsanspruche anderer Religionen. In den gegenwartigen, weltanschaulich pluralen (...) Diskursen sowie im interreligiosen Gesprach eroffnet die Annahme der Vernunftigkeit der Offenbarung eine grundlegende Moglichkeit zur Verstandigung. (shrink)

Das vorliegende Werk stellt eine Einführung in die ethisch-politischen Konzepte der islamischen Theologie dar, so wie sich diese aus den religiösen Primärquellen ableiten lassen. Eine sich hieraus ergebende "islamische Politik" fusst dabei auf dem Grundsatz der sozialen Gerechtigkeit, die sich von der göttlichen Gerechtigkeit ausgehend in allen Sphären zwischenmenschlicher und sozialer Beziehungen, bis hin zur politischen Ordnung manifestieren sollte, um den Anspruch einer theologisch legitimierten Form der Politik erfüllen zu können. Dabei hat es historisch betrachtet verschiedene Ausformungen und (...) Umsetzungen, abhängig von den jeweiligen Faktoren, wie kulturelle Identität und geographische Lage gegeben. (shrink)

The article sheds light on programs and measures against Islamist-extremist messages both by governmental and non-governmental institutions in Germany. The “German way” for the most part is characterized through its renouncement of counter-terrorist narration through campaigns. Instead, decentralized, horizontal and “value-based” forms of strategic communication are being established. Therefore, German governmental as well as non-governmental institutions are currently developing educational programs in order to not only debunk extremist myths but rather to enable youngsters to critically reflect on mechanisms of ideologically (...) charged communication. Although the field of practices is multi-branched and diverse, we will make an effort to concisely map areas of action, structures of sponsorship and measures concerning Islamism in Germany. The educational material ‘Salam Online’ which was developed and produced by staff and students of the religious education department of Zentrum für Islamische Theologie Münster will be presented as one approach to countering Islamist-extremist ideology through debunking, critical reading and the proposition of social models of coherence and commonality. (shrink)

Abu Man ur al-Maturidi (gest. 333/944) gilt neben seinem Zeitgenossen Abu l- asan al-AS ari (gest. 324/936) als eine der prägenden Figuren des sunnitischen Islams und geniesst bis heute eine grosse Autorität. Die Denkschule der Maturidiyya fand breite Anerkennung in der islamischen Welt und ist heute vom Balkan über die Türkei bis nach Zentralasien prominent vertreten. Dennoch ist unser Wissen über sein Denken sehr begrenzt, da seine Schriften lange Zeit als verschollen galten, bis in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts (...) sein massgebliches kalam-Werk, das Kitab at-Taw id, ediert wurde und neue Forschungen anregte.Das Theodizeeproblem ist eine zentrale und hochkomplexe Fragestellung für jede monotheistische Religion. Wie kann im angesichts eines omnipotenten und absolut guten Gottes die Existenz von Bösem erklärt werden? Die islamische Theologie hat seit ihren Anfängen Antworten auf dieses Problem gesucht, wobei auch naturwissenschaftliche Erkenntnisse und weltanschauliche Überlegungen für die Apologie bemüht wurden. Während die meisten Antworten auf eine Leugnung oder Bonisierung des Bösen in der Welt hinausliefen, ist al-Maturidis Ansatz bis heute einzigartig in der Geschichte der islamischen Theologie und wartet noch immer darauf weitergedacht zu werden: Das Böse in der Welt ist ein Hinweis auf die Existenz eben des einen, allweisen und allmächtigen Gottes."-- Back cover. (shrink)

Der muslimische Scholastiker Al-Ğuwaynī lebte und wirkte in der als -formative Phase des Islam- bekannten Zeit. Diese wurde gepragt durch eine enorme theologische Dynamik, die zur Herausbildung diverser Denkschulen fuhrte. Diese Arbeit zeichnet diese Entwicklung anhand der Ansatze Al-Ğuwaynīs nach und setzt diese in Bezug zu den Positionen der traditionalistischen und rationalistischen Stromungen. Weiter fuhrt sie in die Grundfragen fruh-islamischer Theologie ein, behandelt methodische Aspekte zur Hermeneutik der Offenbarung und vermittelt einen Eindruck islamischer Argumentation und Dialektik.".

Cemil Şahinöz liefert eine wissenschaftliche und theologische Grundlage für den Begriff der islamischen Seelsorge und entwickelt darüber hinaus ein Konzept über die Arbeit der Seelsorge für die Gruppe der Muslime in Deutschland. Der Autor analysiert mehrere Seelsorgedisziplinen, macht eine breite Bestandsaufnahme, interviewt Seelsorger und Ausbilder islamischer Seelsorger und untersucht islamische Seelsorgekonzepte in anderen Ländern. Die islamische Theologie und die historische Entwicklung der Seelsorge innerhalb der muslimischen Gemeinschaften standen für die Erarbeitung seines Konzepts im Fokus.

The present volume focuses on aspects of Islamic thought in Iran and Yemen, and other regions of the Middle East, ninth through fifteenth century CE, through a close study of manuscript materials. The book's sixteen chapters are arranged under five rubrics: Mu'tazilism, Zaydism in Iran and in Yemen, Twelver Shi'ism, Mysticism, and Bibliographical Traditions. The material included in the book has been published previously in a different version. The appearance of these studies together in a single volume makes this book (...) a significant and welcome contribution to the field of classical Islamic Studies. (shrink)

Dieser Band der Miscellanea Mediaevalia ist einem Jahr gewidmet: 1308. Die Wahl dieses Jahres scheint arbiträr, denn dieses Jahr zählt - abgesehen von wenigen markanten Ereignissen wie dem Templerprozess oder dem Tod des Johannes Duns Scotus - nicht zu den prominenten Jahren. Der Band wagt ein historiografisches Experiment, indem er gegenüber einem Entwicklungsmodell, das die Aufmerksamkeit auf vermeintliche Höhe- und Wendepunkte lenkt, sich jenen Momenten im Schlagschatten dieser "lauten" Ereignisse zuwendet. Die Fragestellung des Bandes, der auf die 36. Kölner Mediävistentagung (...) zurückgeht, will daher neue Perspektiven eröffnen, indem sie einlädt, Sehgewohnheiten in Frage zu stellen, zu schärfen, zu verlängern - anhand eines Jahres und auch über dieses Jahr und seine historische Peripherie hinaus. Die Aufmerksamkeit richtet sich, beginnend bei einer lokalen Detailaufnahme, auf verschiedene thematische und methodische Facetten: Ereigniswahrnehmung, auch mit Blick auf die Erschließung neuer Welten, Johannes Duns Scotus in Kontext, Theologie in Paris, Philosophie in Italien, Medizin und Poetik, die Grenzen Europas, Orthodoxie und Häresie, 1308 im Spiegel der Künste, aus jüdischer und islamischer Sicht. (shrink)

La théologie fondamentale est passée d'une position où elle se donnait pour tâche d'apporter à la foi un soutien extérieur en procédant à une démarche argumentative à l'aide de preuves apportées du dehors, à une position où elle se conçoit, au contraire, comme une fonction de la foi comme telle. Corrélativement, elle est passée d'une position où elle se présentait comme préalable et extérieure à la théologie comme telle, à une autre où elle apparaît, au contraire, être à la fois (...) partie intégrante et spécifique et dimension constante de la théologie. La théologie fondamentale a beaucoup rapproché ses propres objectifs, scientifiques et critiques par définition, de ceux qui spécifient par ailleurs les urgences pastorales et les besoins spirituels de la foi et de son avenir dans notre monde et notre société. Ainsi la théologie fondamentale est-elle devenue l'un des chantiers majeurs de la théologie dans l'Eglise d'aujourd'hui. (shrink)

Theology as a confessional discipline is challenged to prove its academic character. Only the distanced view to religion, as it is significant for non-confessional religious studies, seems to be in a position to deal with the cultural phenomenon called ‘religion’ in a serious academic manner. Theology should to live up to the challenge by proposing itselfs specific concept of ‘religion’. It is in this field, that we find the topic of an fruitful and dialectical encounter between both disciplines, theology and (...) religious studies. On the one hand, theories of religion, as they arose in the context of modern protestantism, can show, that ‘religion’ embodies the concept, by which this confessional tradition transcends its own particularity towards the universality of the human. On the other hand, modern religous studies have evidenced, that we have ‘religion’ only in the particular diversity of practised religions. Against this background, the paper argues for a specific protestant concept of religion, which works out the dialectic between particularity and universality in terms of the relation of the divine absolute and the human individual – focussing on the transparent constitution of the freedom of individuals. The paper concludes with reflections on a concept of modern culture, which allows for realisation of this freedom. (shrink)

In diesem Buch geht es um die Frage der Erkennbarkeit der Wahrheit und ihre theologische Relevanz. Welche Bedeutung hat der Skeptizismus in seiner antiken - und zugleich reifsten Form - fur Augustin, Descartes und Hegel? Welche Bedeutung hat die Auseinandersetzung Luthers mit Erasmus (1518-25) im Blick auf anthropologische Grundfragen wie z.B. die der Willensfreiheit? Welche Funktion kommt der Skepsis in den theologischen Entwurfen von v. Frank, Ihmels und Karl Heim (dieser ausgehend von Kant und Einstein) zu? Welche Rolle spielen Kierkegaard (...) und Nietzsche im Blick auf die cartesianisch-neuzeitliche These -De omnibus dubitandum est-? Inwiefern leistet die moderne Sprachphilosophie im 20. Jahrhundert einen Beitrag zum Thema der Gewissheit (Wittgenstein 1949/51, gegen G.E. Moore) und wie lasst sich der Beitrag der Transzendentalpragmatik (J. Habermas, K.-O. Apel, W. Kuhlmann) zur Uberwindung des Skeptizismus einstufen? Diese Fragen werden so behandelt, dass die verschiedenen Strange der Skeptizismus-Debatte fur sich dargestellt und in ihrer philosophischen sowie theologischen Bedeutung interpretiert werden. Das Buch versteht sich somit als Beitrag zu einer fundamentaltheologischen Grundsatzfrage, die losgelost von der philosophischen Debatte nicht stringent zu beantworten ist.". (shrink)

La réception de la théologie politique de Johann Baptist Metz est un fait d’interprétation. Cette contribution présente tout d’abord la périodisation, apparue dans les années 1980, de l’oeuvre de Metz en trois phases: la période de la théologie transcendantale; la première phase de la théologie politique ainsi que sa deuxième phase. Décrire deux phases de la théologie politique délimitées par la formulation de la thèse centrale de l’oeuvre de Metz, selon laquelle la foi est mémoire de la souffrance de l’humanité, (...) permet de mettre en lumière la signification et les enjeux de la théologie politique. La deuxième partie de l’article s’intéresse à un aspect encore sujet à discussions de la réception de l’oeuvre de Metz: en réponse au refus postmoderne des grands récits, Metz et ses disciples présentent la théologie politique comme une théologie négative. Cependant, une telle réponse peut-elle être séparée d’autres affirmations déterminantes pour la théologie politique, en particulier celle selon laquelle le temps a une fin? (shrink)

En situant l’œuvre de Pannenberg comme une réponse à K. Barth et à la théologie dialectique, l’article analyse le renouvellement apporté au concept de révélation : non seulement l’histoire toute entière est révélation de Dieu, mais la résurrection du Christ anticipe de manière proleptique le sens et la fin de l’histoire. L’œuvre dogmatique de Pannenberg développe ces affirmations sans en négliger les conséquences anthropologiques.

Paper on the relation between philosophy of religion and analytic philosophy.

À la suite de Vatican 1 et du Code de droit Canon de 1917, Vatican Il traite de l'institution conciliaire dans le cadre de l'ecclésiologie et la comprend comme expression de la collégialité des évêques et de leur fonction de « docteurs et de juges en matière de foi et de moeurs ». Tandis que certains réduisent - avec le Code de 1983 - l'institution conciliaire à une modalité parmi d'autres de cette collégialité, d'autres affirment que le concile fait partie (...) de la structure de l'Eglise, celle-ci étant par essence conciliaire. Pour prendre position dans ce débat, Christoph Theobald propose une périodisation théologique de l'histoire des conciles oecuméniques et du développement de la conscience herméneutique, qui s'y manifeste. La mondialisation de l'Eglise, son pluralisme culturel interne et l'avancée du débat oecuménique nécessitent aujourd'hui que le principe de l'institution conciliaire soit situé non pas dans l'ecclésiologie mais dans le processus de la Paradosis évangélique, composé indissolublement de tradentes et d'un traditum. Dans une situation qui exige la créativité herméneutique de tous, la conciliarité devient le lieu, dans l'économie de la Révélation, où celle-ci existe historiquement en son actualité : victoire mystérieuse, jamais acquise définitivement, sur une dissémination toujours possible qui la ferait sortir de son élément eschatologique.Following in the footsteps of Vatican I and the 1917 Code of Canon Law, Vatican II deals with the conciliar institution in the framework of ecclesiology and understands this institution as an expression of the bishops' collegiality and their function as "doctors and judges in matters of faith and morals". While some, in line with the 1983 Code, reduce the conciliar institution to just one of the modalities of this collegiality, others assert that the institution of the council belongs to the very structure of the Church, who is by essence conciliar. Christoph Theobald's position in this debate rests on a theological periodization of the history of the ecumenical councils and the development of the hermeneutical awareness they manifest. Today, the Church's globalization, her internal cultural pluralism, and the advancement of the ecumenical debate necessitate that the principle of the conciliar institution be situated not in ecclesiology, but in the process of the gospel's paradosis, inseverably composed of the tradentes and the traditum. In a situation that requires an overall hermeneutical creativity, conciliarity becomes the locus of the economy of the Revelation where the Revelation actually exists historically: a mysterious, never definitively acquired victory over the ever possible dissemination which would deprive it of its eschatological aspect. (shrink)