Die therapeutische Interaktion als moralische Vorgabe

Ethik in der Medizin 24 (2):125-135 (2012)
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Abstract

ZusammenfassungDer Beitrag diskutiert das Verhältnis zwischen dem Organisationszweck eines Krankenhauses und dem je individuellen Handlungszweck der ärztlichen Professionellen. Es wird unterschieden zwischen Zwecken, zu deren Erreichung ein Organisator Akteure extrinsisch, d. h. durch Anknüpfen an ihre natürlichen Eigeninteressen motivieren und sie so zu Mitteln für einen Organisationszweck machen kann, und solchen, bei denen das nicht möglich ist. Die therapeutische Interaktion wird als ein Handeln zu einem moralisch hochrangigen Zweck – das gesundheitliche Wohl von einzelnen Kranken – identifiziert, in deren Kern ein Interesse am fremden, nicht am eigenen Wohl steht. Daraus wird geschlossen, dass, wer ein Krankenhaus (oder das Gesundheitssystem) organisiert, auf intrinsische Motivation der therapeutisch Tätigen angewiesen ist. Diese lässt sich durch organisatorische Mittel nicht erzeugen, sondern nur vor Verfälschung schützen oder durch günstige Bedingungen bewahren. Für diese Aufgabe werden die Professionen – die Professionellen und ihre Organisationen – in Anspruch genommen. Dass das Bewusstsein von dieser Aufgabe als einer professionellen im Selbstverständnis des ärztlichen Berufs tatsächlich vorhanden ist, wird an der Charter on Medical Professionalism gezeigt.

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