Interpersonales Dilemma statt irrtumsfreie Nichtübereinstimmung: Ein anderer Blick auf das Phänomen, das den moralischen Relativismus motiviert

Zeitschrift Für Ethik Und Moralphilosophie 1 (2):237-261 (2018)
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Abstract

ZusammenfassungRelativisten wollen erklären, wie es möglich ist, dass X urteilt „A soll vollzogen werden“ und Y urteilt „A soll nicht vollzogen werden“ und beide das Wahre urteilen. Sowohl indexikalistische Relativisten als auch Wahrheitsrelativisten gehen dabei vom Verhältnis der Negation zwischen den Urteilen aus. Wahrheitsrelativisten halten dafür, dass im ersten Urteil ein Inhalt akzeptiert wird, der im zweiten abgelehnt wird, und dass die Wahrheit beider Urteile durch verschiedene moralische Standards zu evaluieren ist. Indexikalisten denken, dass im ersten Urteil ein anderer Inhalt akzeptiert wird, als im zweiten abgelehnt wird, und dass der Inhalt beider Urteile durch verschiedene Standards determiniert wird. Ich argumentiere zum einen, dass keine der beiden Positionen verständlich machen kann, weshalb die beiden Urteile unvereinbar sind. Zum anderen schlage ich vor, die Unvereinbarkeit der Urteile als interpersonales Dilemma zu deuten, also als praktischen Konflikt zwischen wahren moralischen Urteilen. Dieser Vorschlag kann das Negationsverhältnis zwischen den Urteilen als Implikation des Konflikts verständlich machen. Er ist außerdem ebenso offen für eine relativistische wie für eine universalistische Semantik moralischer Begriffe.

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