Abstract
In diesem Aufsatz wird, in Anlehnung an der sprachanalytischen Handlungsphilosophie, versucht den Begriff des Handelns zu entwickeln. Es zeigt sich, dass Handlung und Intention notwendig verbunden sind, während das Handeln von der Sprache abhängig ist, und dem zufolge regelgeleites heissen darf. Dieser letzte Punkt ermöglicht den Wechsel von der sprachanalytischen zur psychoanalytischen Perspektive, wo der Begriff einer Regel eine ebenso wichtige Funktion erfüllt. Handeln das sich nicht einer Regel fügt, wird als Scheinhandeln bestimmt. Speziell wird betont, dass der psychoanalytische Regelbegriff nicht vereinbar ist mit einer Befehlstheorie, und dass der Übergang von einer Befehlsauffassung zu einer Reziprozitätsauffassung in Hinblick auf die Geltung von Regeln, den Kern darstellt von dem was in der Psychoanalyse als den Ödipuskomplex und dessen Untergang bezeichnet wird