Abstract
"Übergangsholismus" entwickelt Ansätze zu einer begrifflichen Rekonstruktion des semantischen Holismus nach Davidson und Derrida. Ich argumentiere dafür, dass eine solche Rekonstruktion ohne den Begriff des Ganzen auskommt. Den Ausgangspunkt bildet Derridas Konzept der différance, das als Konzept für die Beziehungen in holistischen Strukturen vorgestellt wird. Die Elemente einer holistischen Struktur werden demnach durch die Beziehungen, in denen sie stehen, bestimmt. Solche Bestimmung aber ist, wie ich im Anschluss diskutiere, an Praktiken mit sprachlichen Ausdrücken gebunden. Mit Derrida wird so ein unauftrennbarer Zusammenhang von bedeutungsstiftenden Strukturen und Praktiken nachvollzogen. Davidsons Konzeption der Übergangstheorie stützt auch dieses Modell. In Anlehnung an Davidsons Thesen zu dieser Konzeption behaupte ich des weiteren, dass der Übergangsholismus die Konstitution sprachlicher Bedeutung in einer Weise beschreibt, dass sie stets die Veränderung von Sprache impliziert. Gegen Davidson lässt sich wiederum aus Derridas Perspektive ergänzen, dass dieser Mechanismus sowohl die Veränderung als auch die Kontinuität von Sprache zu rekonstruieren erlaubt