Putative Self-defense And Rules Of Imputation. In Defense Of The Battered Woman

Jahrbuch für Recht Und Ethik 2 (1994)
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Abstract

This article attemps to provide a good defense for battered women who kill their sleeping husbands, particularly in cases where it is judged that she was mistaken in her assumption of the need to exercise self-defense. Proceeding from the distinction between the imputation of an act to an actor and the imputation of blame to an actor for criminally prohibited conduct , the article moves on to a discussion of the relevance of mistakes as to justifying circumstances under the criminal law. Although some attention is given to the theoretically sound solution to the problem raised by the unknowingly justified actor, primary emphasis is placed on the putatively justified actor. The argument is advanced that the false assumption of justifying circumstances negates the imputation of wrongful conduct to an actor, rather than negating the imputation of blame to him for his wrongful conduct. Accordingly, criminal liability can only attach to an individual acting in putative self-defense, for example, if that individual was negligent for making the mistake . The standard for judging negligence in the United States is that of the so-called "reasonable person". A great deal of discussion in the U.S. scholarly literature has been revolving around the question of whether an "objective" or "subjective" standard of reasonableness should be employed when determining whether an individual acted reasonable and thus non-negligently. This article argues for a "subjective" standard for the criminal law, as opposed to an "objective" standard, which is claimed to have more relevance for tort law . Finally, the claim is made that a battered woman who kills her sleeping husband should be given the benefit of the self-defense justification under the U.S. law approach to self-defense. If the woman is mistaken as to the need to exercise self-defense, then wrongful conduct should be imputed to her only on the basis of whether her mistake was subjectively unreasonable and thus negligent . Der Aufsatz liefert Argumente dafür, daß eine "battered woman" für die Tötung ihres schlafenden Ehemannes strafrechtlich nicht zur Verantwortung gezogen werden kann, und zwar insbesondere dann nicht, wenn sie irrig Umstände annimmt, die, wenn sie vorlägen, die Handlung der Frau unter Notwehrgesichtspunkten rechtfertigen würden. Die Unterscheidung zwischen der Zurechnung eines Vorgangs als Handlung und der Zurechnung einer rechtswidrigen Tat zur Schuld wird vorangeschickt . Dann wird die strafrechtliche Relevanz von Irrtümern über rechtfertigende Umstände besprochen. Zwar wird die theoretisch richtige Lösung auch solcher Fälle diskutiert, bei denen der Täter rechtfertigende Umstände verkennt. Doch wird die Betonung auf die Fälle der Putativnotwehr gelegt, wobei die These vertreten wird, daß die irrige Annahme von rechtfertigenden Umständen die Zurechnung des Vorgangs als Totschlagshandlung und nicht erst die Zurechnung zur Schuld ausschließt. Daraus läßt sich entnehmen, daß der Täter, der in Putativnotwehr handelt, strafrechtlich nur dann verantwortlich ist, wenn sein Irrtum auf Fahrlässigkeit beruht . In den U.S.A. wird die Frage, ob jemand fahrlässig gehandelt hat oder nicht, danach beantwortet, ob eine "reasonable person" in der gegebenen Situation genauso wie der Täter gehandelt hätte. Zur Zeit findet eine lebhafte Diskussion darüber statt, ob dieser Maßstab "objektiv" oder "subjektiv" aufzufassen sei. Anders ausgedrückt: Es wird die Frage gestellt, ob die Geschworenen die Annahmen eines Durchschnittsmenschen oder aber die eines Menschen mit den persönlichen Merkmalen und Erfahrungen des Angeklagten in ihren Überlegungen darüber heranziehen sollten, ob dieser hypothetische Mensch einem Irrtum wie dem des Angeklagten erlegen wäre. Der Aufsatz spricht sich, was strafrechtliche Urteile angeht, für den "subjektiven" und gegen den "objektiven" Maßstab aus, der statt dessen für die deliktsrechtlichen Urteile der angemessenere zu sein scheint . Die Ergebnisse dieser Argumentationen werden dann auf den Fall der "battered woman" angewandt. Es wird gezeigt, daß die geschundene Frau, die ihren schlafenden Ehemann tötet, nach dem U.S. Model Penal Code unter Notwehrgesichtspunkten gerechtfertigt sein kann. Sollte es im Einzelfall so sein, daß die Frau sich über die Erforderlichkeit der Notwehrhandlung geirrt hat, dann kann ihr die Handlung nur dann zugerechnet werden, wenn der Irrtum im "subjektiven" Sinne fahrlässig gewesen ist

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