Was Roboter nicht können. Die Roboterantwort als knapp misslungene Verteidigung der starken KI-These

In Andreas Engel & Peter Gold (eds.), Der Mensch in der Perspektive der Kognitionswissenschaften. Suhrkamp. pp. 98-131 (1998)
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Abstract

Theoretiker der Künstlichen Intelligenz und deren Wegbegleiter in der Philosophie des Geistes haben auf unterschiedliche Weise auf Kritik am ursprünglichen Theorieziel der KI reagiert. Eine dieser Reaktionen ist die Zurücknahme dieses Theorieziels zugunsten der Verfolgung kleinerformatiger Projekte. Eine andere Reaktion ist die Propagierung konnektionistischer Systeme, die mit ihrer dezentralen Arbeitsweise die neuronalen Netze des menschlichen Gehirns besser simulieren sollen. Eine weitere ist die sogenannte robot reply. Die Roboterantwort besteht aus zwei Elementen. Sie enthält (a) das Zugeständnis, daß das Systemverhalten eines wie auch immer programmierten konventionellen Digitalrechners mit von Neumann-Architektur nicht schon menschenähnliche Intelligenz aufweist, und (b) die Behauptung, daß es für bestimmte Arten von Maschinen doch zur Intelligenz reicht. In die Liga der intelligenten Wesen könnten Maschinen genau dann aufsteigen, wenn sie Roboter sind. Damit ist gemeint: wenn sie über Wahrnehmungskomponenten (Rezeptoren) und Handlungskomponenten (Effektoren) verfügen, mithilfe deren sie aktiv in kausale Interaktionen mit ihrer Umwelt eintreten können. Im Beitrag wird für die These argumentiert, daß der Roboterantwort eine richtige Intuition zugrunde liegt, von der die Roboterfreunde sich aber zu einer kurzschlüssigen Folgerung verleiten lassen. Es ist richtig, mentale Zustände und Handlungskompetenz eng aneinander zu binden. Einem Wesen, dem man Handlungsfähigkeit zuerkennt, kann man mentale Zustände nicht absprechen. Doch Handelnkönnen und Geisthaben sind nicht hinreichend unabhängig voneinander, als daß man das eine als Rechtfertigung für die Zuerkennung des anderen verwenden könnte. Man sollte Robotern beides absprechen.

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Geert Keil
Humboldt University, Berlin

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Homunkulismus in den Kognitionswissenschaften.Geert Keil - 2003 - In Wolfgang R. Köhler & Hans-Dieter Mutschler (eds.), Ist der Geist berechenbar? Wissenschaftliche Buchgesellschaft. pp. 77-112.

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