Das Buch verschafft einen Überblick über die neuere Willensfreiheitsdebatte, wobei es auch die Konsequenzen der Hirnforschung für das Freiheitsproblem erörtert. Ferner entwickelt der Autor eine eigene Position, die er 'fähigkeitsbasierten Libertarismus' nennt. Er widerspricht dem breiten philosophischen Konsens, dass jedenfalls eine Art von Freiheit mit einem naturwissenschaftlichen Weltbild unverträglich sei, nämlich die Fähigkeit, sich unter gegebenen Bedingungen so oder anders zu entscheiden. Im Buch wird argumentiert, dass der libertarischen Freiheitsauffassung, die wir im Alltag alle teilen, bei näherer Betrachtung keine Tatschen (...) entgegenstehen, sondern nur philosophische Doktrinen. Zwar können wir durch unser Handeln keine Naturgesetze abändern und sind auch keine ersten Beweger, aber für ein So-oder-Anderskönnen bedarf es dessen nicht. (shrink)
Welche Beschränkungen sollten sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei der Entscheidung auferlegen, wen sie als Vortragende zu universitären Veranstaltungen einladen? Wir argumentieren zunächst, dass einladungspolitische Fragen weder die Wissenschafts- noch die Meinungs- und Redefreiheit betreffen. Dann erörtern wir die liberale Auffassung, nach der sich Einladungsverbote überhaupt nicht begründen lassen. Demgegenüber vertreten manche Debattenteilnehmer ein moralisches Ausschlusskriterium: Positionen, in denen Rassismus oder andere Arten gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zum Ausdruck kommen, dürften an Universitäten kein Forum bekommen. Andere ziehen die rote Linie dort, wo zu (...) erwarten ist, dass der Inhalt eines Vortrags Zuhörende psychisch stark belastet. Wir schlagen in kritischer Auseinandersetzung mit diesen Auffassungen eine tugendbezogene Antwort auf die Titelfrage vor: Für die Einladung an die Universität disqualifiziert man sich nicht durch bestimmte Meinungen oder durch bestimmte Wirkungen, sondern durch einen Mangel an intellektueller Redlichkeit. (shrink)
In psychiatry there is no sharp boundary between the normal and the pathological. Although clear cases abound, it is often indeterminate whether a particular condition does or does not qualify as a mental disorder. For example, definitions of ‘subthreshold disorders’ and of the ‘prodromal stages’ of diseases are notoriously contentious. -/- Philosophers and linguists call concepts that lack sharp boundaries, and thus admit of borderline cases, ‘vague’. Although blurred boundaries between the normal and the pathological are a recurrent theme in (...) many publications concerned with the classification of mental disorders, systematic approaches that take into account philosophical reflections on vagueness are rare. This book provides interdisciplinary discussions about vagueness in psychiatry by bringing together scholars from psychiatry, psychology, philosophy, history, and law. It draws together various lines of inquiry into the nature of gradations between mental health and disease and discusses the individual and societal consequences of dealing with blurred boundaries in medical practice, forensic psychiatry, and beyond. -/- Part I starts with an overview chapter that helps readers to navigate through the philosophy of vagueness and through the various debates surrounding demarcation problems in the classification and diagnosis of mental illness. Part II encompasses historical and recent philosophical positions on gradualist approaches to health and disease. Part III approaches the vagueness of present psychiatric classification systems, and the debates concerning their revisions by scrutinizing controversial categories, such as posttraumatic stress disorder, and the difficulties of day-to-day diagnostic and therapeutic practice. Part IV finally focuses on social, moral, and legal implications that arise when being mentally ill is a matter of degree. (shrink)
The Special Focus on invitation policy at universities contains a target article by Romy Jaster and Geert Keil, five commentaries, and a response. The question under discussion is what disqualifies a person from being invited to speak at a university. On liberal, Millian approaches, the epistemic benefits of free speech preclude no-platforming policies. More restrictive approaches demand the exclusion of speakers who are considered racist or otherwise hostile against marginalized groups. Jaster and Keil take a virtue-based approach to invitation policy: (...) A person is ineligible as a speaker if she exhibits specific intellectual vices that are detrimental to the pursuit of truth, the university’s raison d’être. The five critics raise various concerns. Birgit Recki deems the virtue-based approach too restrictive: It is prone to exclude some speakers who make intellectually stimulating contributions. Eva von Redecker and Daniel Loick deem the criterion too permissive: It allows for contributions that should have no place on campus. Dieter Schönecker and Maria-Sibylla Lotter object that the approach is silent on all recent actual cases of ‘cancelling’ at universities. In their response, Jaster and Keil address these concerns and clarify their position. (shrink)
1. Introduction 2. Naturalism in the First Half of the Century 3. Three Eminent Figures 3.1 Husserl 3.2 Wittgenstein 3.3 Quine 4. The Nature of Naturalism 5. A Classification of Naturalisms 5.1 Metaphysical Naturalism 5.2 Methodological, or Scientific, Naturalism 5.2.1 Naturalism with a Leading Science: Physicalism and Biologism 5.2.2 Naturalism without a Leading Science 5.3. Analytic, or Semantic, Naturalism 6. Three Fields of Naturalisation 6.1 Naturalising Epistemology 6.2 Naturalising Intentionality 6.3 Naturalising Normativity 7. Naturalism and Human Nature 8. Scientific naturalism (...) quo vadis? 8.1 Scientia mensura and the Disunity of the Special Sciences 8.2 The Business of Philosophy . (shrink)
Survey article which introduces a collection of essays on philosophical naturalism, mainly dealing with the question what “naturalism” means in contemporary philosophy. Structure of the article: 1. History of Ideas/History of the Problems, 2. Man as a Part of Nature, 3. The Explanatory Primacy of the Natural Sciences, 4. Naturalism and Unity of Science, 5. The Consideration of Empirical Knowledge, 6. Naturalism, Science and Common Sense.
Wenn wir handeln, greifen wir in den Lauf der Welt ein und führen Veränderungen herbei, von denen wir zu Recht denken, daß sie nicht eingetreten wären, hätten wir nicht eingegriffen. Durch menschliche Eingriffe herbeigeführte Veränderungen machen aber nur einen kleinen Teil dessen aus, was in der Welt geschieht. Der größere Teil geschieht ohne unser Zutun. Beide Arten von Geschehnissen werden sowohl alltagssprachlich wie philosophisch in kausalem Vokabular beschrieben. Handelnde werden als kausale Urheber eines Geschehens verstanden; zugleich sind die mit Handlungen (...) einhergehenden Körperbewegungen kausal in natürliche Verläufe eingebettet: sie haben Ursachen und Wirkungen. -/- Die Studie versteht sich als Beitrag zu einer deskriptiven Metaphysik des Kausal- und des Handlungsbegriffes anhand einer Gegenüberstellung von kausaler Handlungstheorie und Handlungstheorie der Kausalität. Der Neuansatz besteht darin, das Verhältnis von Kausalitäts- und Handlungsbegriff konsequent als eine Gleichung mit zwei Unbekannten zu behandeln. -/- Die Untersuchung besteht aus drei Teilen. Der erste Teil dient einer Darstellung und Kritik der kausalen Handlungstheorie, welche den Kausalbegriff zur Analyse des Handlungsbegriffs verwendet. Ihr zufolge sind Handlungen Körperbewegungen, die sich durch eine besondere kausale Genese auszeichnen. Es zeigt sich, daß eine sachgerechte Lösung der internen Probleme dieser Theorie schlecht mit dem weithin akzeptierten Prinzip vom nomologischen Charakter der Kausalität vereinbar ist. Die Auseinandersetzung mit diesem Prinzip steht im Zentrum des zweiten, kausalitätstheoretischen Teils des Buches. Nancy Cartwright vertritt die These, daß es die strikten empirischen Sukzessionsgesetze, die die nomologische Kausalitätsauffassung erfordert, nicht gibt. Diese These wird ausführlich gegen Einwände aus der Wissenschaftstheorie verteidigt. Es entsteht ein kausalitätstheoretisches Vakuum, dessen Auffüllung der dritte Teil dient. Hier wird der kausalen Handlungstheorie eine Theorie der Kausalität gegenübergestellt, die das Explikationsverhältnis von „handeln“ und „verursachen“ umkehrt: die interventionistische Theorie der Kausalität, derzufolge der gewöhnliche Kausalitätsbegriff nicht erläutert werden kann, ohne den Begriff des absichtlichen Eingreifens in natürliche Verläufe ins Spiel zu bringen. Vorliegende Versionen dieser Theorie sind allerdings von schwerwiegenden Einwänden betroffen (Zirkularität, Anthropomorphismus). Um sie zu entkräften, muß die interventionistische Theorie in der richtigen Weise mit der kontrafaktischen Theorie der Kausalität kombiniert werden. Nur so läßt sich ein begrifflicher Rahmen aufspannen, in dem die durch menschliches Zutun und die ohne menschliches Zutun geschehenden Veränderungen in der Körperwelt gleichermaßen Platz finden, ohne daß neben der gewöhnlichen Ereigniskausalität eine zweite Art von Verursachung („Akteurskausalität“, „Kausalität aus Freiheit“) angenommen werden muß. (shrink)
In psychiatry there is no sharp boundary between the normal and the pathological. Although clear cases abound, it is often indeterminate whether a particular condition does or does not qualify as a mental disorder. For example, definitions of ‘subthreshold disorders’ and of the ‘prodromal stages’ of diseases are notoriously contentious. Philosophers and linguists call concepts that lack sharp boundaries, and thus admit of borderline cases, ‘vague’. This overview chapter reviews current debates about demarcation in psychiatry against the backdrop of key (...) issues within the philosophical discussion of vagueness: Are there various kinds of vagueness? Is all vagueness representational? How does vagueness relate to epistemic uncertainty? What is the value of vagueness? Given the immense social, moral, and legal importance of demarcating the normal from the pathological in psychiatry, what are the pros and cons of gradualist approaches to mental disorders, that is, of construing boundaries as matters of degree? (shrink)
The article introduces a special issue of the journal _Metaphysica_ on vagueness and ontology. The conventional view has it that all vagueness is semantic or representational. Russell, Dummett, Evans and Lewis, inter alia, have argued that the notion of “ontic” or “metaphysical” vagueness is not even intelligible. In recent years, a growing minority of philosophers have tried to make sense of the notion and have spelled it out in various ways. The article gives an overview and relates the idea of (...) ontic vagueness to the unquestioned phenomenon of fuzzy spatiotemporal boundaries and to the associated “problem of the many”. It briefly discusses the question of whether ontic vagueness can be spelled out in terms of “vague identity”, emphasizes the often neglected role of the difference between sortal and non-sortal ontologies and suggests a deflationary answer to the ill-conceived question of whether the “ultimate source” of vagueness lies either in language or in the world. (shrink)
Welche Beschränkungen sollten sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei der Entscheidung auferlegen, wen sie als Vortragende zu universitären Veranstaltungen einladen? Und von welchen Überlegungen sollten sie sich dabei leiten lassen? Gibt es Personen, die für einen Auftritt an der Universität schlechthin ungeeignet sind? Wenn ja, aufgrund welcher Eigenschaften oder aus welchen anderen Gründen? Wir argumentieren zunächst, dass jüngere Kontroversen über die Einladung politisch exponierter Sprecher zu akademischen Veranstaltungen den Blick auf diese universitätspolitischen Fragen eher verstellt haben, insoweit sie als Streit um (...) die Rede- und um die Wissenschaftsfreiheit geführt wurden (1.). Im Anschluss erörtern wir die radikal liberale Auffassung, nach der sich Einladungsverbote überhaupt nicht begründen lassen (2.). Häufiger wird heute vertreten, dass es durchaus kategorische Ausschlussgründe gebe: Einige Debattenteilnehmerinnen ziehen die rote Linie dort, wo bestimmte politischen Positionen vertreten werden, insbesondere solche, in denen Rassismus oder andere Arten gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zum Ausdruck kommen (3.). Andere ziehen die rote Linie dort, wo zu erwarten ist, dass der Inhalt eines Vortrags Zuhörende psychisch stark belastet (4.). Wir werden in kritischer Auseinandersetzung mit diesen Auffassungen eine tugendbezogene Antwort auf die Titelfrage vorschlagen (5.). Sie läuft darauf hinaus, dass man sich für eine Einladung an die Universität nicht durch bestimmte Meinungen oder durch bestimmte Wirkungen disqualifiziert, sondern durch einen Mangel an intellektueller Redlichkeit. (shrink)
Thema der Arbeit ist die Frage, ob eine naturalistische Revolutionierung unseres Selbstverständnisses sprachlich möglich ist. Nach der sprachlichen Möglichkeit wird gefragt, weil nach dem linguistic turn kein Naturalisierungsprogramm ohne den Anspruch auskommt, dass eine Reduktion, Elimination oder Uminterpretation bestimmter Diskurse über den Menschen möglich sei: Die Diskurse über den Menschen sollen an den naturalistischen Diskurs assimiliert werden. Wodurch dieser sich auszeichnet, ist nicht einfach zu bestimmen, doch ist die Intuition nicht von der Hand zu weisen, dass wir über Erfahrungen, die (...) unser Selbstverständnis als denkende und handelnde Subjekte betreffen, in einer ‚anderen Sprache‘, zumindest in anderen Begriffen reden als über Naturdinge. Bei dieser Dualisierung spielt unser intentionalistisches Idiom, also unsere Rede von Wünschen, Überzeugungen, Absichten etc. die entscheidende Rolle. Der naturalistische Diskurs über den Menschen lässt sich in erster Linie negativ bestimmen: durch die Abwesenheit intentionaler Begriffe. In der Auseinandersetzung mit dem Naturalismus werden drei Diskussionsstränge zusammengeführt, die bisher nicht systematisch aufeinander bezogen worden sind. Ausgebend von einer kritischen Darstellung einflussreicher naturalistischer Positionen der Gegenwart und ihrer begrifflichen Konflikte wird die sprachendualistische Gegenstrategie vorgestellt, die dem Naturalismus eine kategorienfehlerhafte Verletzung von Diskursgrenzen vorwirft. Diese Auseinandersetzung mündet in eine Diskussion über die kognitive Funktion von Metaphern, die die vom Sprachendualismus aufgestellten Diskursgrenzen überschreiten. Der sprachendualistischen Intuition steht bei näherer Betrachtung eine zweifache Komplizierung entgegen, die man das „anthropomorph-physiomorphe Paradox“ nennen kann, das Paradox von anthropomorphem Naturverständnis und physiomorphem (oder naturalistischem) Selbstverständnis des Menschen. Es ist vielfach aufgewiesen worden, dass wir einerseits oft in anthropomorpher Weise über Naturdinge reden, andererseits in physiomorpher Weise über uns selbst und unsere mentalen Prozesse. Dieses Wechselspiel von Projektionen ist in unser Selbst- und Naturverständnis zu tief eingelassen, als dass man einen der beiden Züge einfach sprach-, metaphysik- oder ideologiekritisch verbieten könnte. In der Arbeit wird die Überzeugung vertreten, dass sich dieses Syndrom von Anthropomorphismus und Physiomorphismus nur aufklären lässt, wenn man das Naturalismusthema mit dem Sprachendualismusthema und dem Metaphernthema systematisch zusammenführt und sie ineinander verschränkt. Das Hauptergebnis der Arbeit besteht in dem Nachweis, dass die verschiedenen Naturalisierungsprojekte, ob reduktiv oder eliminativ, jeweils in einem angebbaren Punkt ihre Grenze finden. Dieser Punkt ist das intentionale Idiom, in dem sich unser Verständnis menschlicher Handlungen ausdrückt. Dieses Idiom scheint so universal in die Diskurse der Humanwissenschaften auszustrahlen, dass Naturalisten immer wieder auf das Konzept der Handlungsintentionalität zurückgreifen, meist in metaphorischer Form. (shrink)
This chapter relates the problem of demarcating the pathological from the non-pathological in psychiatry to the general problem of defining ‘disease’ in the philosophy of medicine. Section 2 revisits three prominent debates in medical nosology: naturalism versus normativism, the three dimensions of illness, sickness, and disease, and the demarcation problem. Sections 3–5 reformulate the demarcation problem in terms of semantic vagueness. ‘Disease’ exhibits vagueness of degree by drawing no sharp line in a continuum and is combinatorially vague because there are (...) several criteria for the term’s use that might fall apart. Combinatorial vagueness explains why the other two debates appear hopeless: Should we construe ‘disease’ in a naturalistic or in a normative way? Neither answer is satisfactory. How should we balance the three dimensions of pathology? We do not have to, because illness, sickness and disease (narrowly conceived) are non-competing criteria for the application of the cluster term ‘disease’. (shrink)
Vague expressions are omnipresent in natural language. Their use in legal texts is inevitable. A law phrased in vague terms will often leave it indeterminate whether it applies to a particular case. This places the law at odds with legal values. One of the fundamental pillars of the rule of law is legal certainty. The determinacy of the law enables people to use it as a guide and allows judges make impartial decisions. Vagueness poses a threat to these ideals. In (...) borderline cases, the law seems to be indeterminate and thus incapable of serving its core rule of law value. -/- In the philosophy of language, vagueness has become one of the hottest topics of the past two decades. Linguists and philosophers have investigated what distinguishes ‘soritical’ vagueness from other kinds of linguistic indeterminacy, such as ambiguity, generality, open texture, and family resemblance concepts. There is a vast literature that discusses the logical, semantic, pragmatic, and epistemic aspects of these phenomena. Legal theory has hitherto paid little attention to the differences between the various kinds of linguistic indeterminacy that are grouped under the heading of ‘vagueness’, let alone to the various theories that try to account for these phenomena. -/- Bringing together leading scholars working on the topic of vagueness in philosophy and in law, this book fosters a dialogue between philosophers and legal scholars by examining how philosophers conceive legal ambiguity from their theoretical perspective and how legal theorists make use of philosophical theories of vagueness. -/- The chapters of the book are organized into three parts. The first part addresses the import of different theories of vagueness for the law, referring to a wide range of theories from supervaluationist to contextualist and semantic realist accounts in order to address the question of whether the law can learn from engaging with philosophical discussions of vagueness. The second part of the book examines different vagueness phenomena. The contributions suggest that paying greater attention to these phenomena can make lawyers aware of specific issues and solutions as yet overlooked. The third part deals with the pragmatic aspects of vagueness in law and with the professional, political, and moral issues to which such vagueness gives rise. (shrink)
Naturalism in theoretical philosophy comes in three kinds: metaphysical, scientific and semantical. Metaphysical naturalism holds that only natural things exist, scientific (or methodological) naturalism holds that the methods of natural science provide the only avenue to truth, semantic (or analytic) naturalism tries to provide sufficient nonintentional conditions for intentional phenomena. The paper argues that analytic naturalism does not render metaphysical or scientific naturalism obsolete, but can be understood as a further step in elaborating upon these programmes. The intentional idiom of (...) belief-desire psychology is the main obstacle for a scientific view of the world. It is hard to see how human beings and their abilities could get integrated into the natural order if intentional phenomena defy analysis in naturalistically acceptable terms. Against this view, Stephen Stich has argued that the search for a naturalistic criterion of acceptable predicates is misguided, since there is no way of identifying naturalistically acceptable predicates in advance. All that counts, Stich claims, is that the predicates in question are applied in “successful scientific theories”. A naturalist, however, must be able to indicate what he takes to be successful science and why. Perhaps analytic naturalism is without prospect of success. This would be bad news for the naturalist, which he cannot sidestep by claiming hat scientific naturalism must have had something different in mind. (shrink)
Jeder Mensch irrt – ausgenommen der Papst, wenn er Glaubenssätze verkündet. So jedenfalls befand einst das erste Vatikanische Konzil. Nun waren die Kardinäle, so bemerkt Keil frech, selbst keineswegs Träger der päpstlichen Unfehlbarkeit. »Woher wussten sie dann, dass der Papst unfehlbar ist?« Niemand weiß vorher, wann und wo er sich irren wird. Viele Philosophen haben daraus geschlossen, dass Menschen nichts wissen, sondern immer nur vermuten. Das ist aber ein Irrtum, den dieser kluge und kurzweilige Essay aufklärt.
This is the first collection of essays devoted specifically to the nature and significance of Aristotle's anthropological philosophy, covering the full range of his ethical, metaphysical and biological works. The book is organised into four parts, two of which deal with the metaphysics and biology of human nature and two of which discuss the anthropological foundations and implications of Aristotle's ethico-political works. The essay topics range from human nature and morality to friendship and politics, including original discussion and fresh perspectives (...) on rationalism, the intellect, perception, virtue, the faculty of speech and the differences and similarities between human and non-human animals. Wide-ranging and innovative, the volume will be highly relevant for readers studying Aristotle as well as for anyone working on either ancient or contemporary philosophical anthropology. (shrink)
1. Naturalismus in der theoretischen Philosophie 2. Anthropologischer Naturalismus 3. Die Natur des ethischen Naturalismus – einige Unterscheidungen 4. Naturalismus und die Natur des Menschen 5. Wie hängen ethischer und anthropologischer Naturalismus zusammen?
Mit Beiträgen von Gerhard Vollmer, Dirk Koppelberg, Stephen Stich, W. v. O. Quine, Ansgar Beckermann, Dirk Hartmann und Rainer Lange, Mircea Flonta, Geert Keil, Peter Simons, Andreas Kemmerling, Lynne R. Baker, Holm Tetens und Peter Janich.
1. Semantische Vagheit 2. Bivalenz und Wahrheitsgrade 3. Zutreffen und Wahrsein 4. Mehrwertigkeit und andere Holzwege 5. Wahrheit und Genauigkeit: Einige Beispiele 6. Die Platon-Herberger-Kontroverse 7. Der Parameter der Auflösung 8. Auflösungsgrade statt Wahrheitsgrade 9. Ein der Annahme von Wahrheitsgraden komplementärer Fehler 10. Wahrheitsrelativismus, Kontextualismus, Supervaluationismus 11. Noch einmal: Wahrheit und Vagheit -/- .
Ein Homunkulus im philosophischen Sprachgebrauch ist eine postulierte menschenähnliche Instanz, die ausdrücklich oder unausdrücklich zur Erklärung der Arbeitsweise des menschlichen Geistes herangezogen wird. Als Homunkulus-Fehlschluß wird die Praxis bezeichnet, Prädikate, die auf kognitive oder perzeptive Leistungen einer ganzen Person zutreffen, auch auf Teile von Personen oder auf subpersonale Vorgänge anzuwenden, was typischerweise zu einem Regreß führt. Der vorliegende Beitrag erörtert den Homunkulus-Fehlschluß zunächst in argumentationstheoretischer Hinsicht und stellt dabei ein Diagnoseschema auf. Dann werden zwei Anwendungsfelder erörtert: Instanzenmodelle der Psyche (Platon, (...) Freud) sind ihrer Natur nach homunkulusgefährdet, denn es ist aufgrund der holistischen Zuschreibungsbedingungen mentaler Fähigkeiten schwer plausibel zu machen, wie eine innerpsychische Instanz den ihr zugedachten Beitrag leisten soll, ohne über eine eigene Psyche zu verfügen. Der zweite Anwendungsfall ist das Problem des invertierten Netzhautbildes in der Philosophie der Wahrnehmung, das wissenschafts- und philosophiegeschichtlich eingebettet und unter besonderer Berücksichtigung von Descartes diskutiert wird. Schließlich werden offensive Rechtfertigungen homunkularer Redeweisen erörtert und größtenteils zurückgewiesen. (shrink)
The problem of deviant causal chains is endemic to any theory of action that makes definitional or explanatory use of a causal connection between an agent’s beliefs and pro-attitudes and his bodily movements. Other causal theories of intentional phenomena are similarly plagued. The aim of this chapter is twofold. First, to defend Davidson’s defeatism. In his treatment of deviant causal chains, Davidson makes use of the clause “in the right way” to rule out causal waywardness, but he regards any attempt (...) at specifying ‘right’ sorts of causal histories as hopeless and even harmful. To my mind, Davidson’s defeatism contains a valuable insight, so I shall try to explain the reasons for it. Second, I shall try to answer a question that has often been ignored or passed over in the literature; namely the question of what it is that deviant causal chains deviate from. (shrink)
The article is a reply to three reviews of my book Willensfreiheit (Berlin/New York 2007) which were published in a previous issue of this journal. In the book, I develop a libertarian account of free will that invokes neither uncaused events nor mind-body dualism nor agent causality. Against Bettina Walde’s criticism, I argue that a well-balanced libertarianism can evade the luck objection and that it should not be portrayed as positing tiny causal gaps in an otherwise deterministic world. Against Marcus (...) Willaschek’s Moorean compatibilism, I argue that our ordinary notion of agency commits us to genuine two-way abilities, i. e. to abilities to do otherwise given the same past and laws of nature. Against Christoph Jäger’s defence of van Inwagen’s consequence argument, I insist that this argument for incompati-bilism is seriously flawed and that libertarians are well-advised not to base their position upon it. (shrink)
Der Topos von der Unerschöpflichkeit des Gegenstands wird mit der Phänomenologie assoziiert. Den ihm verwandten Topos von der Unaussprechlichkeit des Individuellen haben Goethe und die deutschen Romantiker in die Welt getragen. Der Diktion der analytischen Philosophie sind die Ausdrücke „unerschöpflich“ und „unaussprechlich“ fremd. Dieser Umstand sollte analytische Philosophen nicht davon abhalten, sich den sprachphilosophischen und ontologischen Problemen zuzuwenden, die sich hinter den besagten Formeln verbergen. Husserls Wort für Unerschöpflichkeit ist „Fülle“. Die „Fülle des Gegenstandes“ erläutert Husserl als den „Inbegriff der (...) ihn konstituierenden Bestimmtheiten“, seine „individualisierenden Bestimmtheiten“ eingeschlossen. Ich werde in diesem Aufsatz von deskriptiver Unerschöpflichkeit sprechen, die ich auf eine ontische Eigenart der konkreten Einzeldinge zurückführe. Den Begriff der deskriptiven Unerschöpflichkeit werde ich zunächst anhand des Problems entwickeln, die Eigenschaften eines Einzeldings zu zählen. Aristoteles, Leibniz und Kant beantworten die Frage, wie viele Eigenschaften ein Einzelding hat, gleichlautend: es sind potentiell unendlich viele (1.). Die ontologische Kategorie, für die dies gilt, ist die der konkreten, raumzeitlichen Einzeldinge (2.). Unter (3.) wird der Befund der deskriptiven Unerschöpflichkeit näher erläutert und ausdifferenziert. Unter (4.) wird ein sprachphilosophisch motivierter Einwand gegen die Unerschöpflichkeitsthese diskutiert und zurückgewiesen: der Einwand aus der endlichen Zahl der Prädikate. Dann werde ich die Begriffe Leerstelle, Auflösung und ontische Dichte einführen, um meinen Befund zu sichern und zu präzisieren (5.). Unter dem Stichwort „Unerschöpflich oder bloß faktisch unerschöpft?“ diskutiere ich die Frage, worin das prinzipielle Hindernis für das Unternehmen liegen soll, ein Einzelding erschöpfend zu beschreiben (6.). Anschließend kontrastiere ich die Unerschöpflichkeitsthese mit der pathetischen Formel von der „Unaussprechlichkeit des Individuellen“, um zu verdeutlichen, was mit ersterer nicht gemeint ist (7.). Diese Diskussion führt zu ontologischen Überlegungen über Individualität, Einzigkeit und haecceitas (8.). Schließlich bringe ich den Gedanken ins Spiel, daß wir in der natürlichen Sprache beliebig feine semantische Unterscheidungen treffen können, der auf den ersten Blick in einer gewissen Spannung zur These der deskriptiven Unerschöpflichkeit steht. Diese Spannung werde ich unter (9.) und (10.) zu mildern suchen und dabei meinen Begriff der ontischen Dichte zu Goodmans Begriff der semantischen Dichte in Beziehung setzen. (shrink)
Der Kern der libertarischen Freiheitsauffassung ist das So-oder-Anderskönnen unter gegebenen Bedingungen, also die Annahme von Zwei-Wege-Vermögen. Dieses definierende Merkmal wird in der jüngeren Freiheitsdebatte mit einer Reihe von Zusatzbehauptungen verknüpft, die dem Libertarier unterschoben werden, um die Unhaltbarkeit seiner Position zu erweisen. Ich unterscheide vier dieser Mythen: Dem Mythos des Dualismus zufolge leugnen Libertarier, dass Personen und ihre Entscheidungen Teil der natürlichen Welt sind. Dem Mythos der Unbedingtheit zufolge nehmen sie an, dass ein freier Wille ein durch nichts bedingter Wille (...) sei. Der Mythos des ersten Bewegers besagt, dass Akteure aus dem Nichts und unter Verletzung von Naturgesetzen Kausalketten in Gang setzen können. Dem Mythos der lokalen Kausallücke zufolge muss es für freie Entscheidungen eine spezielle Art von neuronaler Indeterminiertheit geben, also Lücken in einer ansonsten deterministischen Welt, die der freie Wille sich zunutze machen kann. – Um die libertarische Freiheitsauffassung fair evaluieren zu können, muss man sie von allen Zusätzen befreien, auf die sie nicht verpflichtet ist. (shrink)
Ein Homunkulus im philosophischen Sprachgebrauch ist eine postulierte menschenähnliche Instanz, die ausdrücklich oder unausdrücklich zur Erklärung der Arbeitsweise des menschlichen Geistes herangezogen wird. Als Homunkulus-Fehlschluß wird die Praxis bezeichnet, Prädikate, die auf kognitive oder perzeptive Leistungen einer ganzen Person zutreffen, auch auf Teile von Personen oder auf subpersonale Vorgänge anzuwenden, was typischerweise zu einem Regreß führt. Der vorliegende Beitrag erörtert den Homunkulus-Fehlschluß zunächst in argumentationstheoretischer Hinsicht und stellt dabei ein Diagnoseschema auf. Dann werden zwei Anwendungsfelder erörtert: Instanzenmodelle der Psyche (Platon, (...) Freud) sind ihrer Natur nach homunkulusgefährdet, denn es ist aufgrund der holistischen Zuschreibungsbedingungen mentaler Fähigkeiten schwer plausibel zu machen, wie eine innerpsychische Instanz den ihr zugedachten Beitrag leisten soll, ohne über eine eigene Psyche zu verfügen. Der zweite Anwendungsfall ist das Problem des invertierten Netzhautbildes in der Philosophie der Wahrnehmung, das wissenschafts- und philosophiegeschichtlich eingebettet und unter besonderer Berücksichtigung von Descartes diskutiert wird. Schließlich werden offensive Rechtfertigungen homunkularer Redeweisen erörtert und größtenteils zurückgewiesen. -- The homunculus fallacy is committed when someone tries to explain how the human mind works by postulating a little man within the mind or the brain. Homunculi are rarely posited with one’s eyes open. Rather, the fallacy occurs when predicates that properly apply to cognitive or perceptual achievements of persons get applied to subpersonal processes or to parts of persons (e.g., brains). The paper suggests a pattern for diagnosing homunculus fallacies. After taking a look at Freud’s and Platon’s homuncular metapsychologies, a case study is discussed in detail: the problem of the inverted retinal image which plagued the philosophy of perception since Kepler formulated it in 1604. It is argued that the irradiation patterns on the retina are not images, on pain of committing the homunculus fallacy. The paper closes with the repudiation of some frank apologies of homuncular explanations. (shrink)
Quine famously holds that "philosophy is continuous with natural science". In order to find out what exactly the point of this claim is, I take up one of his preferred phrases and trace it through his writings, i.e., the phrase "Science itself teaches that …". Unlike Wittgenstein, Quine did not take much interest in determining what might be distinctive of philosophical investigations, or of the philosophical part of scientific investigations. I find this indifference regrettable, and I take a fresh look (...) at Quine's metaphilosophy, trying to defuse his avowed naturalism by illustrating how little influence his naturalistic rhetoric has on the way he actually does philosophy. (shrink)
Das Verb „anfangen“ lässt sich sowohl mit einem Akteur an Subjektstelle als auch subjektlos verwenden. Sogenannte subjektlose Sätze wie „Es fängt zu regnen an“ haben freilich ein grammatisches Subjekt, aber auf die Rückfrage „Wer oder was fängt zu regnen an?“ ist die einzig mögliche Antwort „Es“ unbefriedigend. Das grammatische Subjekt fungiert in solchen Sätzen lediglich als synkategorematischer Ausdruck. Menschliche Akteure können in gehaltvollerem Sinn etwas anfangen, zum Beispiel Streit, oder, wie es bei Kant heißt, „eine Reihe von Begebenheiten“. Mit dem (...) emphatisch beschriebenen Vermögen, „eine Reihe von Begebenheiten ganz von selbst anzufangen“, bestimmt Kant das Anfangen einer Handlung als Vermögen der Erstverursachung und verschafft ihm so die gebührende Fallhöhe. Diese beiden Verwendungen von „anfangen“ markieren die Spannung zwischen dem bloßen Beginnen eines subjektlosen Naturprozesses und dem Vermögen, ein Geschehen aktiv in Gang zu setzen. Ich möchte in diesem Beitrag vier klassische Modelle des Anfangens einer Handlung diskutieren, um ihre wichtigsten Vorzüge und Nachteile miteinander zu vergleichen: die kausale Handlungstheorie, die Theorie der Akteurskausalität, die des mentalen Steuerimpulses und die der noumenalen Kausalität. Klassisch sind die vier Modelle, insofern man sie philosophiehistorisch wie folgt verorten kann: (1) Das humesche Modell: kausale Handlungstheorie, (2) Das aristotelische Modell: Akteurskausalität, (3) Das cartesische Modell: mentaler Steuerimpuls, (4) Das kantische Modell: noumenale Kausalität [...]. (shrink)
Die von Kant vorgeschlagene Auflösung der Freiheitsantinomie gehört zu denjenigen Theoriestücken, die auch für den transzendentalen Idealismus aufgeschlossene Philosophen schwer zu verteidigen finden. Dies gilt insbesondere für die Lehre von der nichtzeitlichen Verursachung. Nach dieser Doktrin hebt die »Causalität der Vernunft im intelligibelen Charakter […] nicht zu einer gewissen Zeit an, um eine Wirkung hervorzubringen«. In diesem Beitrag wird nicht Kants Auflösung der Freiheitsantinomie im Mittelpunkt stehen, sondern die Frage, wie das Junktim zwischen Freiheitsrettung und transzendentalem Idealismus allererst motiviert ist. (...) Ich werde zunächst eine Reihe von Gründen dafür anführen, dieses Junktim zu lösen. Kant konstruiert in der dritten Antinomie ein idiosynkratisches Vereinbarkeitsproblem, das auf angreifbaren kausalitätstheoretischen und metaphysischen Vorannahmen beruht. In den Abschnitten 3.-5. versuche ich zu zeigen, dass die transzendental-idealistische Auflösung der Freiheitsantinomie nur nötig wird, weil Kant für Freiheit Erstverursachung fordert, die Gesetzesauffassung der Kausalität für einen analytischen Bestandteil des Kausalbegriffs hält, das Kausalprinzip mit dem Determinismusprinzip identifiziert und mit der Auszeichnung des Kausalprinzips als synthetischen Satz a priori zugleich den deterministischen Charakter des »Naturmechanismus« erwiesen zu haben glaubt. Danach werde ich die Frage erörtern, ob die noumenale »Kausalität aus Freiheit « im Sinne von Akteurskausalität bzw. Substanzkausalität rekonstruiert werden kann. Abschließend werde ich tentative Überlegungen dazu anstellen, ob zumindest einige transzendental-idealistische Elemente eine alternative Rolle in der Freiheits- und Handlungstheorie spielen können. (shrink)
Der Beitrag beleuchtet einen bisher kaum gewürdigten Grund dafür, dass die Gettier-Debatte nicht zu einer systematisch verbesserten Analyse des Wissensbegriffs geführt hat. Es wird die These entwickelt und verteidigt, dass diejenigen Komplikationen, die einen Gettierfall zu einem solchen machen, sich stets in den blinden Flecken der Situationsrepräsentation des epistemischen Subjekts befinden. Diese These ist in die metaphilosophische Fragestellung eingebettet, was das Gettierproblem uns über das Verhältnis von sprachlichen Intuitionen und Begriffsanalysen lehrt. Es gibt unter kompetenten Sprechern beträchtliche Einmütigkeit darüber, dass (...) paradigmatische Gettierfälle als Fälle von Nichtwissen zu klassifizieren sind, aber ungleich weniger Einigkeit darüber, ob und wie die klassische Analyse des Wissensbegriffs verbessert werden kann. Zu der Frage, warum es so schwer ist, konvergierende sprachliche Intuitionen über Einzelfälle in eine gettierfallsichere allgemeine Analyse zu überführen, werden folgende Thesen entwickelt: Was in Gettierfällen konfligiert, sind nicht Analyse und Intuition als solche, sondern die Charakterisierung eines Situationstyps und die Beurteilung einer einzelnen Situation angesichts einer bestimmten Gettierkomplikation. Die Aufgabe, eine allgemeine Beschreibung der mit Wissen unvereinbaren Komplikationen zu geben, geht weit über die kompetente Beurteilung von Einzelfällen hinaus. Möglicherweise ist sie unlösbar, weil das wörtliche Zutreffen der Beschreibung einer epistemischen Situation niemals garantieren kann, dass sich in den Leerstellen der Beschreibung keine Gettierkomplikation verbirgt. (shrink)
Die fünf Kommentare zu unserem Beitrag zeigen, dass wir uns mit unserem tugendbezogenen Kriterium für Vortragseinladungen zwischen alle Stühle gesetzt haben. Birgit Recki hält unser Kriterium für zu eng: Es schließe Personen aus, die erkenntnisbefördernde Beiträge leisten. Eva von Redecker und Daniel Loick halten unser Kriterium für zu weit: Es lasse bestimmte Formen von Rassismus zu, die an der Universität keinen Platz haben sollten. Dieter Schönecker und Maria-Sibylla Lotter sind der Meinung, wir argumentierten an den tatsächlich strittigen Fällen vorbei.
1. Was ist ein Homunkulus-Fehlschluß? 2. Analyse des Mentalen und Naturalisierung der Intentionalität 3. Homunkulismus in Theorien der visuellen Wahrnehmung 4. Homunkulismus und Repräsentationalismus 5. Der homunkulare Funktionalismus 6. Philosophische Sinnkritik und empirische Wissenschaft Literatur .
Many candidates have been tried out as proximate causes of actions: belief-desire pairs, volitions, motives, intentions, and other kinds of pro-attitudes. None of these mental states or events, however, seems to be able to do the trick, that is, to get things going. Each of them may occur without an appropriate action ensuing. After reviewing several attempts at closing the alleged “causal gap”, it is argued that on a correct analysis, there is no missing link waiting to be discovered. On (...) the counterfactual account of singular causation, the onset of belief or desire may perfectly well cause an action, although no kind of mental antecedent is ever a causally sufficient condition for a specific kind of action to occur. (shrink)
Die im Beitrag behandelte Frage, ob sich die organische Natur des Menschen sowie seine Gesundheits- und Krankheitszustände naturalistisch auffassen lassen, erscheint zunächst irritierend. Ist nicht der Mensch als Säugetier ein natürliches Phänomen par excellence? Wie alle anderen Tiere kann der Mensch gesund oder krank sein, weil er einen Körper hat, dessen vielfältige biologische Funktionen störungsanfällig sind. Was sollte es hier noch zu naturalisieren geben? Integrieren sich Organismus, Gesundheit und Krankheit nicht gleichsam von selbst in ein naturwissenschaftliches Weltbild? Die zu klärende (...) Frage ist, welche begrifflichen und theoretischen Mittel den biologischen Naturalismus in die Lage versetzen, Organismen zu individuieren und Gesundheits- und Krankheitszustände an ihnen zu unterscheiden. In der Philosophie der Biologie wird weithin die Auffassung vertreten, dass der Begriff der Funktion hier die zentrale Rolle spielt. Steht nun die Reichweite und Erklärungskraft eines naturalistischen Verständnisses der genannten Phänomene zur Debatte, so muß die zentrale Frage lauten, ob der Funktionsbegriff innerbiologisch definierbar und also naturalistisch akzeptabel ist. (...) . (shrink)
* Einige Gemeinplätze über Tatsachen und Wissenschaft * Postfaktische Kommunikation und »alternative Fakten« * Ist nur Unumstößliches Tatsache? * Woran starb Ramses II.? * Ist der naive Realismus nicht seit Kant überwunden?
Im deutschen Embryonenschutz- und im Stammzellgesetz sind zwei Rechtsbegriffe von 'Embryo' definiert worden, die sich auf die Zelleigenschaft der Totipotenz stützen und dieser damit eine ontologische und normative Bedeutung beimessen, die angesichts der vielfältigen divergierenden Intuitionen und Argumente zur sogenannten Statusfrage nicht leicht zu rechtfertigen ist. Der vorliegende Beitrag diskutiert die Schwierigkeiten, den ontologischen, moralischen und rechtlichen Status totipotenter Humanzellen plausibel zu begründen, und argumentiert insbesondere, dass zwischen Grundannahmen der Substanzontologie und naturphilosophischen Kontinuitätsüberlegungen unaufhebbare Spannungen bestehen, die der Gesetzgeber durch (...) seine Legaldefinitionen einseitig gelöst hat, ohne über hinreichend belastbare Argumente zu verfügen. (shrink)
1. Hermeneutik und „theory of interpretation“ 2. Radikalisierungen des Verstehensproblems 3. Verstehensskepsis, Bedeutungsskepsis und Sinnkritik 4. Radikale Übersetzung 5. Das „principle of charity“ 6. Radikale Interpretation beginnt zu Hause 7. Die Rolle der Sprecherabsichten 8. Ausblick: Woran bemisst sich Verstehenserfolg?
In natürlicher Sprache formulierte Theorien über welchen Gegenstandsbereich auch immer zeichnen sich wesentlich durch ihre zentralen Begriffe aus. In der Begrifflichkeit einer Theorie spiegeln sich ihre Klassifikationen und gegebenenfalls die angenommenen natürlichen Arten wider. Da von den natürlichen Arten unter anderem abhängt, welche induktiven Schlüsse möglich sind, kann man ohne Übertreibung sagen, dass die zentralen Begriffe einer Theorie einen Teil ihrer Erklärungslast tragen. Eine naturalistische Theorie beansprucht, die von ihr behandelten Phänomene als Teile der natürlichen Welt verständlich zu machen, und (...) das heißt im szientifischen Naturalismus, die Phänomene mit den Begriffen und Methoden der Naturwissenschaft zu erklären. Bei naturalistischen Theorien über den Menschen geht es um Phänomene wie Geist, Sprache, Vernunft, Bewusstsein, Handlungsfähigkeit und Normativität. Naturalistische Erklärungen dieser Phänomene dürfen nicht auf begriffliche Ressourcen jenseits der Naturwissenschaften zurückgreifen. Was das im Einzelnen bedeutet, ist nicht leicht zu sagen. Folgendes sollte aber unkontrovers sein: Wenn gezeigt werden könnte, dass vermeintlich naturalistische Theorien humanspezifischer Phänomene an irgendeiner Stelle, und sei es an gut verborgener, unanalysierte und nichteliminierbare anthropomorphe Metaphern enthalten, dann wäre das ein gravierender Einwand gegen den behaupteten naturalistischen Charakter der fraglichen Theorie. Wenn darüber hinaus gezeigt werden könnte, dass anthropomorphe Metaphern in naturalistischen Theorien nicht aus Unachtsamkeit und sporadisch, sondern aus Erklärungsnot und endemisch vorkommen, dann wäre das ein Grund zur Skepsis gegen die Erfolgsaussichten des Großprojekts der Naturalisierung des Menschen und seiner Fähigkeiten. (shrink)
Unlike any other monograph on legal liability, Michael S. Moore’s book CAUSATION AND RESPONSIBILITY contains a well-informed and in-depth discussion of the metaphysics of causation. Moore does not share the widespread view that legal scholars should not enter into metaphysical debates about causation. He shows respect for the subtleties of philosophical debates on causal relata, identity conditions for events, the ontological distinctions between events, states of affairs, facts and tropes, and the counterfactual analysis of event causation, and he considers all (...) these issues relevant to law. In this contribution, I defend an amended version of the COUNTERFACTUAL theory of event causation both against Moore’s criticism and against some traits of Lewis’s version of the theory. On a number of counts, I simply defend Lewis against Moore’s misdirected criticism. Moore’s unreasonable demand that all the commonplaces about causation have to FOLLOW from the counterfactual analysis rests on his mistaken claim that the counterfactual theory IDENTIFIES causation with counterfactual dependence. In other respects, I part company with Lewis in order to highlight some underrated strengths of the counterfactual approach. The common denominator of my revisions is that they make the counterfactual theory unambiguously singularist. The suggested revisions comprise: performing the counterfactual analysis with Davidsonian rather than with Lewisian events, taking seriously the ex post-character of singular causal statements, making explicit the indexical ceteris paribus clause that fixes the actual circumstances of the causing event, abandoning the alleged transitivity of causation, and, last but not least, doing everything in the correct order. The correct order is to start with bedrock intuitions about the nature of causality rather than with a general possible world semantics, and then to turn these intuitions into constraints for the class of counterfactuals that a counterfactual analysis of causation has to consider. (shrink)
1. Introduction: a look back at the reasons vs. causes debate. 2. The interventionist account of causation. 3. Four objections to interventionism. 4. The counterfactual analysis of event causation. 5. The role of free agency. 6. Causality in the human sciences. -- The reasons vs. causes debate reached its peak about 40 years ago. Hempel and Dray had debated the nature of historical explanation and the broader issue of whether explanations that cite an agent’s reasons are causal or not. Melden, (...) Peters, Winch, Kenny and Anscombe had contributed their anticausal conceptions. The neo-Wittgensteinians seemed to be winning the day when in 1963 Donald Davidson published his seminal paper “Actions, Reasons, and Causes”. Davidson’s paper devastated the Wittgensteinian camp. It contained, among other things, a powerful attack on the logical connection argument. Davidson argued that the existence of a logical or conceptual connection between descriptions can never eliminate a causal relation, which holds between events simpliciter, not between events under certain descriptions. Davidson maintained that in a way, reasons can be causes. When somebody acts for a certain reason, his intentional attitudes, or rather changes in his attitudes, cause his bodily movements. Davidson also argued that rationalization is a species of causal explanation. For the definition of action, he argued that intentional actions are bodily movements caused in the right way by beliefs and desires that rationalize them. Davidson’s paper paved the way for causal theories of action, which superseded neo-Wittgensteinian analyses in the following decades. The causal theory was rapidly adopted by Alvin Goldman, David Armstrong, Paul Churchland, Myles Brand and many others, entering the mainstream and dominating the philosophy of action to this very day. In 1971 Georg Henrik von Wright published his book "Explanation and Understanding". The second chapter did not deal with agency, but with causation. It developed a new account of causation, the interventionist or experimentalist account. Focusing on causation, von Wright remedied a major shortcoming of the reasons vs. causes debate. The concept of causality, and the nature of the causal relation, received little attention in this debate, a fact that holds true for both camps. Mostly it was simply taken for granted that, as Hempel had declared, “causal explanation is a special type of deductive-nomological explanation”. One camp then aligned intentional explanations with D-N explanations, while the other camp insisted on their disparity. So strictly speaking, the label “reasons/causes debate” was a misnomer. The controversy dealt primarily with the question as to whether intentional explanations can take the form of D-N explanations, while the notion of causation, and the metaphysics of the causal relation, were left obscured. With von Wright’s new approach, the situation changed. Von Wright was primarily concerned with causation, but his approach contained an implicit attack on the causal theory of action as well. His core idea was that the notion of causality is intimately linked with, or even derived from, the notion of intentionally making something happen. Other philosophers, even Hume, had considered such a connection before, but often just to reject this view, regarding it as a kind of myth belonging to the infancy of the human mind. Von Wright took the idea seriously. He submitted the analysis that p is the cause of q if and only if by doing p we could bring about q. The causal theory of action was also concerned with the relation between causation and agency, to which its name bears witness. The causal theory of action holds that actions are bodily movements with a certain causal history. This is why von Wright’s account constituted a momentous challenge to the causal theory: it reversed the direction of conceptual dependency between both notions. Davidson and his followers tried to define what an intentional action is by using the notion of causation. The causal condition which the causal theory sets is part of the definition of “doing something intentionally”. Von Wright claimed that the conceptual dependency is the other way round. He used the notions of doing, and bringing about, to explain what causal relations are. So, instead of a causal theory of action, he advocated an agency theory of causation, as it may be dubbed. It is remarkable how seldom this clash of opinions about conceptual primacy is reflected in the literature. There are few exceptions: Fred Stoutland noticed the conflict, and he published a number of papers in which he compared Davidson’s and von Wright’s views. Von Wright’s book "Explanation and Understanding" was widely read and discussed in the seventies, especially in Europe. But it strikes me that especially in North America, where the causal theory of action became the orthodoxy of the day, von Wright’s challenge went largely unnoticed. Even Davidson did not seem to take it seriously. He nowhere takes notice of the interventionist theory of causation, while he does discuss von Wright’s earlier book "Norm and Action". As is well-known, Davidson favoured an alternative account of causation, based on “the principle of the nomological character of causality”, as he somewhat clumsily called it, or, later and less clumsily, “the cause-law thesis”. Davidson’s firm adherence to a nomological theory of causality may explain why he did not take much interest in alternative accounts. [...] -/- . (shrink)
The short paper continues a debate on free will, causation and laws of nature between the author and the German philosopher Peter Rohs (opened in a previous issue of the same journal). Both Keil and Rohs are libertarians, but they disagree on a number of metaphysical issues. Keil maintains that causation is a relation between changes, i.e. time-consuming events, not between instantaneous states. Against Davidson’s “principle of the nomological character of causality”, Keil holds that no exceptionless laws subsuming cause-effect pairs (...) exist. He further claims that the primary task of a philosophical theory of causality is to give truth conditions for uncontroversial instances of singular causal statements. This is an exercise in descriptive metaphysics. Causality’s place in advanced physics, by contrast, remains precarious. The paper closes with the incompatibilist claim that deterministic causality, unlike real-world causality, cannot be reconciled with free will. (shrink)
In a number of articles, Hans-Johann Glock has argued against the »lingualist« view that higher mental capacities are a prerogative of language-users. He has defended the »assimilationist« claim that the mental capacities of humans and of non-human animals differ only in degree. In the paper under discussion, Glock argues that animals are capable of acting for reasons, provided that reasons are construed along the lines of the new »objectivist« theory of practical reasons. The paper critizices these views.
Der Beitrag ist ein Kommentar zu Ansgar Beckermanns kompatibilistischer Freiheitsauffassung. Nach Beckermann können libertarische Auffassungen die Willensfreiheit nicht verständlich machen. Durch ihre Ablehnung des Determinismus sähen sie sich zwei unattraktiven Optionen gegenüber: die Freiheit auf Akteurskausalität zu gründen oder auf den Zufall. Ich stimme Beckermann darin zu, dass Akteurskausalität schwer verständlich und das Zufallsproblem eine große Herausforderung für den Libertarismus ist. Ob der Kompatibilismus in einer besseren Lage ist, ist aber fraglich. Es gibt zwei Arten von Kompatibilisten: solche, die den (...) Determinismus für wahr halten und solche, die agnostisch bleiben. Deterministische Kompatibilisten haben kein Zufallsproblem, stehen aber mit leeren Händen da, wenn der Determinismus falsch sein sollte. Agnostische Kompatibilisten müssen erklären, was es bedeutet, dass Handlungen und Entscheidungen von den Gründen und Einstellungen des Akteurs abhängen, ohne durch sie determiniert zu sein. Wenn agnostische Kompatibilisten alle schwächeren als deterministische Zusammenhänge „zufällig“ nennen, haben auch sie ein Zufallsproblem. (shrink)
Einleitung Sind wir heute alle Naturalisten? Drei Arten des Naturalismus in der theoretischen Philosophie Metaphysischer Naturalismus Scientia mensura-Naturalismus Analytischer Naturalismus Naturalismus mit oder ohne Leitwissenschaft Biologischer Naturalismus Evolutionärer Naturalismus .
The short paper is a reply to a review of the author’s book HANDELN UND VERURSACHEN (Frankfurt am Main 2000). The reviewer, Peter Rohs, has focused upon the issues of causation, laws of nature and free will. Both Rohs and the author are libertarians, but they disagree on a number of metaphysical issues. The author maintains that causation is a relation between changes, i. e. time-consuming events, not between instantaneous states. Against Davidson’s “principle of the nomological character of causality”, he (...) holds that no exceptionless generalizations subsuming cause-effect pairs exist. He defends a singularist version of the counterfactual analysis of event causality instead. This analysis has application to both physical and mental events, so that no special kind of mental causation needs to be assumed. The paper is divided into five sections: (1) The skeptical view of laws of nature, (2) Causal relata, (3) Churchland’s law of action, (4) Counterfactual conditionals and knowledge of regularities, (5) Freedom and determinism. The debate is continued in a later issue of the same journal. (shrink)
Menschen verfügen über ein komplexes Vermögen der Selbstlokalisierung in Raum und Zeit. Seine eigene Position festzustellen kann in verschiedenen Kontexten Verschiedenes bedeuten. Nicht jedes unsere raumzeitliche Lokalisierung und Orientierung betreffende Problem ist philosophischer Natur. Fragen wie »Wo ist Norden?«, »Wie weit ist es nach Hause?« oder »In welcher Richtung liegt das Ziel?« sind lebensweltliche und gegebenenfalls navigatorische Fragen. Die kognitiven Mechanismen und Fähigkeiten zu untersuchen, die unseren Lokalisierungs- und Orientierungsleistungen zugrunde liegen, ist eine Aufgabe für die Kognitionswissenschaften. Die Untersuchung der (...) Grundlagen unserer Orientierungsfähigkeit wirft aber auch begriffliche Fragen auf, und diese zu klären ist eine philosophische Aufgabe. Wichtige Beiträge dazu haben Kant, Husserl, Strawson, Tugendhat und Gareth Evans geleistet. Truls Wyller steht in dieser Reihe und hat wie kein anderer den transzendentalphilosophischen Gehalt von Lokalisierungs- und Orientierungsfragen herausgearbeitet. Gegen naturalistische Verkürzungen hat er mit großer Beharrlichkeit dafür argumentiert, dass das Vermögen, seine eigene Position in Raum und Zeit zu bestimmen, Implika-tionen hat, die die Bedingung der Möglichkeit von Erfahrung betreffen. Die folgende Skizze ist ungleich bescheidener angelegt. Ich werde wenig mehr tun, als wesentliche Einsichten der Literatur zur raumzeitlichen Selbstlokalisierung zusammenzutragen, wobei ich einige Akzente anders setze als Wyller. Insbesondere werde ich versuchen, so weit wie möglich ohne Transzendentalen Idealismus auskommen. Im Zentrum meiner Skizze steht das klärungsbedürftige Verhältnis zwischen indexikalischen und nicht-indexikalischen Orts- und Zeitbestimmungen sowie den zugehörigen Lokalisierungsverfahren. (shrink)
1. Die Frage nach der Natur des Menschen und die Rede vom „Menschenbild“ 2. Die anthropologischen Definitionsformeln 3. Die Zuständigkeitsfrage 4. Die abenteuerliche Kürze der Definitionsformeln 5. Der Mensch-Tier-Vergleich 6. Warum sollte die menschliche Natur unwandelbar sein? 7. Kategorische und graduelle Unterschiede 8. Ausblick: Die Transformationsthese.
After a brief survey of the literature on ceteris paribus clauses and ceteris paribus laws (1), the problem of exceptions, which creates the need for cp laws, is discussed (2). It emerges that the so-called skeptical view of laws of nature does not apply to laws of any kind whatever. Only some laws of physics are plagued with exceptions, not THE laws (3). Cp clauses promise a remedy, which has to be located among the further reactions to the skeptical view (...) (4). After inspecting various translations of the Latin term 'ceteris paribus' (5), the paper arrives at the conclusion that, on the most reasonable translation, there are no such things as cp laws, for reasons of logical form. Cp clauses have an indexical content, so that they need singular propositions as their habitat, not general ones. Cp clauses and the universal generalizations they are supposed to modify are not fit for each other (6). (shrink)
In seinem Buch Illusion freier Wille? verfolgt Sven Walter zwei Hauptziele. Das erste besteht in dem detaillierten Nachweis, dass die in den letzten beiden Jahrzehnten öffentlichkeitswirksam vorgetragene kognitions- und neurowissenschaftlich begründete Freiheitsskepsis durch die empirischen Befunde nicht gedeckt sei. Das zweite Hauptziel ist, aufzuzeigen, dass Willensfreiheit bzw. „unsere intuitive Freiheitsgewissheit“ durchaus empirisch erforschbaren Beeinträchtigungen unterliegt, aber anderen als von den Wortführern der neurobiologischen Freiheitskritik angeführten: „Unbewusste situationale Einflüsse“ auf unsere Willens- und Entscheidungsbildung seien zwar nicht per se, wohl aber dann (...) freiheitsbedrohend, „wenn sie dazu führen, dass sich unser Wille nicht mehr unserem rückhaltlosen Urteil darüber fügt, was zu tun richtig wäre“. [...]. (shrink)
La philosophie contemporaine connaît une demi-douzaine de théories de la causalité. À l'époque de Kant et de Hume leur nombre a été moindre, à l'avenir on peut s'attendre à ce que leur nombre continue d'augmenter. Parmi les affirmations faites par ces théories sur la nature de la causalité, certaines sont compatibles entre elles, mais beaucoup ne le sont pas. Par conséquent, ou bien quelques-unes de ces théories sont fausses, ou bien elles ne portent pas sur le même objet. Dans ce (...) dernier cas, il y aurait plusieurs genres de causalité : différentes théories diraient quelque chose de correct à propos de différents genres de causalité. Dans cette situation, il apparaît judicieux de commencer par poser deux questions méta-théoriques : quelle est la tâche d'une théorie de la causalité, et quelles sont les données dont une telle théorie doit tenir compte ? Dans une portion considérable de la littérature philosophique sur la causalité, on cherche en vain une réponse claire à la question de savoir si le but de la théorie est l'explication du concept de causalité sous-jacent à notre pratique effective de jugement, ou au contraire sa révision. Cela va souvent de pair avec l'absence d'une justification du fait que la relation que la théorie se propose de définir peut bien être appelée relation causale. Certaines théories de la causalité hautement élaborées sur le plan technique, comme par exemple certaines variantes probabilistes de la théorie de la régularité où les théories plus récentes du transfert, donnent parfois l'impression que c'est la physique qui détient le monopole de définition en ce qui concerne la nature de la relation causale. Un représentant de la théorie du transfert affirme avec un pathos scientiste inébranlable „que la science physique a découvert la nature de la relation causale dans un large ensemble de cas“. Mais comment les sciences de la nature pourraient-elles découvrir quelque chose de ce genre ? La clarification de l'essence de la relation causale est une tâche philosophique par excellence qui relève plus particulièrement de la métaphysique. Le fait qu'il soit souvent nécessaire, au cours d'une recherche métaphysique, de faire appel à des connaissances scientifiques, ne change rien à l'affaire. Il s'agit d'une tache de métaphysique descriptive, que Strawson a caractérisée comme l'entreprise qui consiste à dégager les traits les plus généraux de la structure effective de notre pensée sur le monde. L'idiome causal est profondément ancré dans les langues naturelles ; et le concept de causalité que nous possédons effectivement se reflète dans notre pratique de jugements causaux. Cela ne signifie pas qu’il soit possible d'extraire directement de cette pratique un concept cohérent de causalité. Notre pratique de jugement possède de nombreux aspects et n'est pas dépourvue d'éléments douteux. Pour des besoins philosophiques, notre pratique effective de jugement a besoin d'une certaine discipline ; c'est en ce sens que je parle de la pratique éclairée de jugement causal. Je considère que c'est notre pratique éclairée de jugement causal qui fournit les données dont la théorie de la causalité doit tenir compte ; et la tâche primordiale d'une telle théorie consiste à indiquer les conditions de vérité de cas non controversés d'énoncés causaux singuliers. [...] . (shrink)