Die Lehre Von Der Reinkarnation Im Islam

Zeitschrift für Religions- Und Geistesgeschichte 9 (2):129-149 (1957)
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Abstract

Das Ergebnis unserer kurzen Untersuchung, die sich noch viel weiter ausdehnen ließe, ist folgendes: Die Lehre von der Seelenwanderung im Islam hängt aufs engste zusammen mit dem S e k t e n t y p u s : der Steigerung des Persönlichkeits- und Individualitätstriebes, wie sie sich einerseits in der Apotheose des verborgenen Imäm, andererseits in der Dramatisierung des Schicksals der menschlichen Seele kundtut. Die alten Religionen und Kulturen auf dem synkretistischen Boden Vorderasiens haben dazu ebenso das Material geliefert wie der Ferne Osten, vornehmlich Indien, nicht zuletzt aber hat zu ihrer Ausbildung auch manche bedeutende Persönlichkeit der islamischen Theologie und das fromme Volksgemüt beigetragen in seiner Art, transzendente Zusammenhänge durch Glauben an die Wiederkehr des verehrten Heiligen zu erfassen, und so daran mitgewirkt, eine ursprünglich politische Sezession in eine religiöse zu verwandeln. Der Seelenwanderungsglaube gewährt seinen Anhängern eine wichtige Möglichkeit zur Deutung von Schuld und Sühne, der Theodizee und der Tatsache der Verschiedenheit der Religionen ; er vertieft das Gemeinschaftsgefühl durch die Theorie der seelischen Verwandtschaft und des Seelenaustauschs zwischen sich nahe-stehenden Personen, und er erklärt, wie ein Heiliger vergottet werden kann. Seine Rolle im Islam mag abseitig sein, aber sie ist nicht unerheblich.

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