Abstract
Obwohl die Feuerbach-Bibliographie sehr umfangreich ist, wiederholen sich dennoch bei den meisten Titeln fast immer dieselben Deutungsmuster: Feuerbach wird hauptsächlich als Kritiker der Religion und der spekulativen Philosophie dargestellt und sein Denken als fragmentarisch und negativ beurteilt. Dementsprechend kann man behaupten, daß die wesentlichen Aspekte seiner Philosophie, bzw. seiner Anthropologie, nicht genug hervorgehoben worden sind. Nach einer knappen Darstellung der wichtigsten Momente der Rezeption seit dem 19. Jahrhundert, werden in diesem Artikeln sowohl die Monographien von Ursula Reitemeyer und Alexis Philonenko. Introduction à ses positions fondamentales), als auch die Vorträge des 1. Feuerbach-Kongresses rezensiert. Die neuen Richtungen der Forschung zeigen deutlich das Streben nach einer gründlicheren Hermeneutik der Texten, um die bisherigen Vorurteile zu überwinden und Feuerbach im Rahmen der aktuellen Fragen der Philosophie zu verstehen.