Karl Poppers Auffassungen über Religion und den Glauben an Gott

In Giuseppe Franco (ed.), Handbuch Karl Popper. Springer Fachmedien Wiesbaden. pp. 517-536 (2019)
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Abstract

Dieser Artikel beginnt mit der Frage, ob es für Karl Poppers Denken kohärent ist, einerseits an einem epistemologischen kritischen Realismus festzuhalten, was voraussetzt, dass metaphysische Fragen rational analysiert werden können, und andererseits am Agnostizismus. Auf der Grundlage der Hypothese, dass Glaube als Fiducia nicht notwendigerweise Glauben als Doxa impliziert, zeigt der Autor anhand von Aussagen über die Natur des christlichen Glaubens, dass es Popper möglich war, sowohl am Agnostizismus als auch an Glaubensfragen festzuhalten. So leitet sich zum Beispiel Poppers Einschätzung, dass es unmöglich ist, in der Geschichte von Offenbarung zu sprechen, von Barth und Kierkegaard her, während er seine Meinung, dass religiöse Lehren nicht am weltlichen Erfolg gemessen werden können, auch als im Einklang mit der christlichen Selbstinterpretation versteht. Die grundsätzliche Frage, ob Popper entweder nur hypothetisch über die Lehren des Christentums spricht oder ob er entgegen seinem ausdrücklichen Bekenntnis zum Agnostizismus tatsächlich Theist oder Atheist ist, bleibt absichtlich unbeantwortet. Dennoch schließt der Artikel mit der Einschätzung, dass Popper als ein Denker gesehen werden kann, der Argumente auch im Rahmen bestimmter christlicher Denkmuster verwendet. Letztendlich kann Popper als ein nur halbherziger Agnostiker betrachtet werden, der möglicherweise implizit einer spezifischen Form des deistischen Theismus zuneigte.

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