Freges Konzeption der Wahrheit

Hildesheim: Georg Olms (2003)
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Abstract

Frege hat über Jahrzehnte hinweg an einem Buch über die Grundlagen der Logik gearbeitet, dessen erster Teil folgenden Fragen gewidmet sein sollte: Ist Wahrheit definierbar oder ein „logisches Urelement“? Ist Wahrheit die Übereinstimmung eines inneren Bildes mit der Realität, oder ein Spezialfall der Beziehung zwischen dem Sinn eines Zeichens und seinem Bezug? Welchen Beitrag leistet der Sinn des Wortes ,wahr’ zu dem Sinn der Sätze, in denen es vorkommt? Sind die Wahrheitswerte – „das Wahre“ und „das Falsche“ – als Eigenschaften oder als Gegenstände aufzufassen? Gehört das, was wahr oder falsch ist, der Innenwelt an? Was ist eine Tatsache? Frege war jedoch weit davon entfernt, seine Konzeption der Wahrheit in die Form einer systematischen Theorie zu bringen. Sie besteht vielmehr aus einem losen und überaus komplexen Konglomerat wahrheitstheoretischer Doktrinen, die – für sich genommen – sehr unterschiedlichen und teilweise auch gegensätzlichen Richtungen der Wahrheitstheorie zuzuordnen sind. Aus diesen Gründen hat die Konzeption bisher wenig Beachtung gefunden; sie gilt als weitgehend konfus und inkohärent. Die vorliegende Studie versucht dagegen zu zeigen, daß sich die Konzeption bei genauerer Betrachtung als ein Ansatz von hoher Überzeugungskraft und systematischer Geschlossenheit entpuppt. Die exegetische Hauptthese ist, daß die Konzeption auf einem originellen Grundverständnis von Wahrheit basiert, das sich durch die Orientierung an der „behauptenden Kraft“ auszeichnet: Unter „Wahrheit“ versteht Frege das, was in der natürlichen Sprache durch die „Form des Behauptungssatzes“ ausgedrückt wird.

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