Argument der Grenzfälle

In Johann S. Ach & Dagmar Borchers (eds.), Handbuch Tierethik: Grundlagen – Kontexte – Perspektiven. Stuttgart: J.B. Metzler. pp. 149-154 (2018)
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Abstract

Das in der Tierethik sehr prominente Argument der Grenzfälle beruht auf dem in der Ethik recht allgemeinen Problem der Grenzfälle. In der Ethik wird häufig argumentiert, dass Menschen aufgrund bestimmter Eigenschaften moralisch zu berücksichtigen seien. Immanuel Kant beispielsweise wird im Allgemeinen so verstanden, dass er die Moralfähigkeit für die relevante Eigenschaft hält, aufgrund derer Menschen eine Würde und damit moralischer Stellenwert zukommt. Nun geht es in solchen Argumenten zur Begründung des moralischen Stellenwerts von Menschen allerdings oft um Eigenschaften, die nicht alle Menschen haben. Es gibt zum Beispiel Menschen, die nicht moralfähig sind, weil sie dafür noch zu jung sind, oder weil ihnen aufgrund von schweren kognitiven Behinderungen die dafür notwendigen Fähigkeiten fehlen. Das Problem der Grenzfälle bezieht sich auf die Herausforderung, vor der viele Theorien stehen, nämlich aufzuzeigen ob und, wenn ja, aufgrund wovon auch solchen Menschen, welche die genannten Eigenschaften nicht haben, ein moralischer Stellenwert zukommt.

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Tatjana Visak
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