Abstract
Menschliche Fehlerverarbeitung und Optimierung hängen eng zusammen. Sowohl die Ursachen eines Fehlers als auch dessen Konsequenzen spielen bei der Einordnung von Fehlern und deren Verarbeitung eine wichtige Rolle. Für die neurokognitive Verarbeitung von Fehlern muss darüber hinaus unterschieden werden, ob es sich um eine Handlung bzw. Entscheidung mit einem objektiv (oder auch subjektiv) richtigem Ergebnis handelt oder ob es diesen optimalen Zielzustand möglicherweise nicht gibt. An der Persönlichkeitseigenschaft des Perfektionismus wird verdeutlicht, dass ein ausgeprägtes Streben nach dem Optimum gute Seiten (z. B. Vermeidung von Fehlern mit schweren Konsequenzen) und schlechte Seiten (z. B. psychische und physische Erkrankungen) haben kann. Der offene Umgang mit Fehlern, die Akzeptanz von Imperfektion und die Wertschätzung eines Menschen unabhängig von einem optimalen Handlungsergebnis tragen dabei möglicherweise sogar zu einer Vermeidung von Fehlern bei.