Abstract
Aufgrund von Husserls Untersuchungen zur Mathematisierung der Natur sowie der intentionalen Analysen der Leiblichkeit stellt die Abhandlung die Behauptung eines grundsätzlichen Unterschiedes zwischen Technik und Technologie auf, und in Konsequenz dazu, einer zunehmenden Destruktion der Technik durch die (wissenschaftstheoretisch motivierte) Vorherrschaft der Technologie. Diese Behauptung führt zur Auseinandersetzung mit Heideggers Technik-Interpretation und zu ihrer Ablehnung. Die Begründung für diese Ablehnung ist in Heideggers unzureichendem Begriff von Subjektivität zu suchen, dem als einseitig und bloss negativ definiertem jegliche Folge-Bedeutung eines sich leiblich verwirklichenden Zweckursprungs abgeht ; ein Begriff, der so hinter das in der transzendentalen Philosophie Husserls (und schon des Deutschen Idealismus) Erreichte zurückfällt. Damit wird nicht nur Heideggers Deutung der „Metaphysik der Subjektivität“ problematisch, sondern stellt sich die Frage, ob nicht das Verfehlen des behaupteten Unterschiedes zusammen mit einer solchen irrigen Deutung der Subjektivität der Grund ist für das Fehlen einer nicht auf die neuzeitlichen Wissenschaften (und ihre implizite Metaphysik) abgestützten eigenständigen Philosophie der Natur. Mit der Hervorhebung der auch für die Natur zentralen Stellung der Leiblichkeit und der Forderung, diese transzendental als Funktionsmittelpunkt aller Zweckmässigkeit auszulegen, wird versucht, einen ersten Ansatz zu einer solchen zu liefern