Abstract
Für nichts ist der Mensch anfälliger, als sich selbst mit dem höchsten Wesen zu verwechseln beziehungsweise sich an die Stelle Gottes zu setzen. Das sündenfällige Werden zu Gott ist permanente Versuchung. Sich die Attribute Gottes selbst zuzuschreiben, ob in der Politik, der Wissenschaft und vor allem in der Technik, verführt den Menschen ständig zu Grenzüberschreitungen. Nichts ist daher so wichtig, wie Grenzen zu ziehen, die den Unterschied zwischen Mensch und Gott festlegen, oder, wenn man selbst als Kritiker auf der Hut sein muss, sich nicht neuerlich zu verabsolutieren, wenn schon nicht Grenzen ein für alle Male festzulegen, so zumindest über sie angemessen zu reflektieren.