Klio 101 (2):640-678 (
2019)
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Abstract
Zusammenfassung Der vorliegende Beitrag untersucht eine Grenzregion zwischen dem Römisch/byzantinischen Reich und dem parthischen/sasanidischen Iran. Ausgangspunkt ist eine in fragmentierten Blöcken unvollständig erhaltene Inschrift, welche Anfang des 20. Jahrhunderts in der Stadt Mayyāfāriqīn/mayperqat/martyropolis aufgenommen und veröffentlicht wurde. Abweichend von Mango, wird eine neue Deutung vorgeschlagen; dazu auch eine frühere Datierung. Die Stadt, heute Silvan genannt, lag im Übergangsgebiet zwischen dem armenischen Königreich und der Geltung des Syrischen als Kirchensprache; der Kirchenvater Maruthas wirkte dort Anfang des 5. Jahrhunderts. Der Aufsatz zieht topographische Berichte wie den des Prokopios heran, um abschließend die Frage nach den Trägern historischer memoria über diesen Ort nach der islamischen Eroberung im 7. Jahrhundert zu stellen. Als diese erweisen sich die orientalischen Christen; es findet sich aber auch eine Reminiszenz im mittelbyzantinischen Digenis-Lied.