Abstract
Diese Untersuchung wird von dem Gedanken geleitet, dass die Totalität menschlicher Selbstverhältnisse auf einen jeweils Anderen angewiesen ist, um sich entfalten und im Extremfall erhalten zu können. Dies gilt sogar mit Hinsicht auf das phänomenale Erleben. Dabei wird zum einen eruiert, wie sich anthropologische Grundkonstellationen mit ethisch relevanten Fragen der Lebensführung und Daseinsbewältigung verbinden, und zum anderen eine Technik der Lebensführung und der ethischen Vervollkommnung in den Blick genommen. Um den phänomenalen Gehalt menschlicher Selbstverhältnisse zu erfassen, werden insbesondere emotionale und affektive Selbstverhältnisse untersucht.
Im ersten Abschnitt des Beitrages wird ein Modell vorgestellt wie ein Innenleben und damit ein Selbst in dialogischen Strukturen entsteht. Im zweiten Teil wird eine traditionelle Technik des Selbstgesprächs als Dialog mit sich selbst beschrieben, mit Hilfe dessen ein Innenleben weiter entwickelt und entfaltet wird. Und im dritten Teil wird exemplarisch vorgeführt inwiefern auch das Bemühen um Selbst-Erhaltung auf dialogische Szenarien zurückgreift.