Osmotisch-diffuse Ängste und »harte« Ideologien

Psyche 76 (5):377-401 (2022)
  Copy   BIBTEX

Abstract

Im vorliegenden Artikel wird anhand von detailliertem klinischem Material beschrieben, wie »harte« Ideologien oft als mental-autistische, fetischistische, schalenartige Objekte fungieren, durch die die Kommunikation blockiert wird, aber tief­reichende, archaische osmotisch-diffuse Ängste gelindert werden. Diese Ängste entstehen, weil das Gefühl, als eine abgegrenzte Einheit in Zeit und Raum zu existieren, brüchig ist. »Harte« Ideologien schützen vor diesen Ängsten, greifen aber gleichzeitig sowohl die geistige Gesundheit des Patienten als auch die des Analytikers an und führen zu einem Zustand des psychischen Nirgendwoseins. Menschen, die sich an diese defensiv organisierten »harten Ideologien« halten, sind innerlich häufig aufgewühlt, für sie gibt es keine Balance zwischen ihren psychotischen und nicht-psychotischen Persönlichkeitsanteilen. Darüber hinaus leiden sie an einer autistischen »Verkapselung«, die durch ein starkes Gefühl des Nirgendwoseins gekennzeichnet ist. Sie sind daher rigide auf Themen wie den Schutz der Heimat, der nationalen Grenzen und Identität fixiert und mit den extremen konkreten Maßnahmen beschäftigt, die zu deren Aufrechterhaltung erforderlich sind.

Links

PhilArchive



    Upload a copy of this work     Papers currently archived: 93,590

External links

Setup an account with your affiliations in order to access resources via your University's proxy server

Through your library

Analytics

Added to PP
2022-04-22

Downloads
3 (#1,213,485)

6 months
1 (#1,912,481)

Historical graph of downloads
How can I increase my downloads?