Psyche 74 (9-10):635-659 (
2020)
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Abstract
Nach einer kurzen Darstellung der Definitionen von Emotionen und Emotionsregulierung folgen verschiedene Ansätze der Klassifikation von Eifersucht. Übereinstimmend wird Eifersucht als Prozess verstanden, der typischerweise durch eine triadische Beziehungsstruktur – sei diese real oder auch nur gefürchtet – ausgelöst wird. Auf diese wahrgenommene Gefahr gibt es mehrere Möglichkeiten der Reaktion. Diese sind nicht nur situationsabhängig, sondern variieren sowohl inter- wie auch intrapersonell. Im psychoanalytischen Diskurs dominieren heute Zusammenhänge zwischen frühen Beziehungserfahrungen und Eifersucht, wobei vor allem (kumulativ) traumatisierende Beziehungserfahrungen mit einer erhöhten Vulnerabilität für stärkere Eifersucht zusammenhängen könnten. Empirische Ergebnisse der Bindungsforschung zeigen ebenfalls solche Zusammenhänge.