Gegen den Primat des Intentionalen

Grazer Philosophische Studien 28 (1):105-131 (1986)
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Abstract

Die beste Erklärung für den Gegenstandsbezug unserer Gedanken erhalten wir, so die These meines Aufsatzes, indem wir die Semantik jener Ausdrücke studieren, mit denen wir uns auf Individuen beziehen. Für diese methodologische Entscheidung sprechen dreierlei Gründe: Erstens die Uneinheitlichkeit der Kategorie singulärer Terme; zweitens die Notwendigkeit, zwischen einem starken und einem schwachen Begriff des de re Glaubens zu unterscheiden; sowie drittens die Unmöglichkeit, psychische Phänomene zu einem Verbindungsglied zwischen Worten und Gegenständen zu machen. Im ersten Punkt stütze ich mich auf eine Lesart der attributiv/referentiell Unterscheidung, die Donnellan zu einem Partner und nicht zu einem Gegner von Russell macht. Schon die Kennzeichnungstheorie stellt jeden Versuch in Frage, zwei so grundverschiedene Arten des Bezeichnens gleichermaßen durch ein 'intentionales Gerichtetsein' der Sprecher zu erklären. An dieser Schwierigkeit scheitert auch, so mein zweites Argument, Chisholms Versuch, zwei unterschiedlich starke Begriffe des de re Glaubens auf intentionale Weise zu definieren. Schließlich verteidige ich Wittgensteins streng antireduktionistische Haltung gegenüber Deutungen, die ihn zum Advokaten eines Primats des Intentionalen machen würden.

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