Abstract
Kaum ein anderes Thema bündelt aktuell so nachhaltig die Debatte über die Konsequenzen des unlängst ausgerufenen Anthropozäns, wie das des anthropogenen Klimawandels. Nicht nur wird die Umwelt des Menschen unabsehbaren Veränderungen ausgesetzt sein, sondern diese Veränderungen der natürlichen Umwelt sind insbesondere auch humanen Ursprungs. Anthropologie, Ökologie und Ethik werden verschaltet; die zu gewärtigenden Konsequenzen können unabsehbar sein. Damit wird der Klimawandel auch grundlegende anthropologische Folgen haben und sich etwa der epistemische Zuschnitt des Anthropos grundlegend neu definieren. Gerade aber weil Natur hier konsequent humanisiert ist, kann sie auch für die Verfasstheit der Gattung bedrohlich werden und sich gegen das Humanum wenden.