Abstract
Der vorliegende Beitrag geht vor dem Hintergrund eines sozialphänomenologischen Zugangs dem Phänomen der Sozialität nach. Er versucht, Sozialität in seinen Weltbezügen unter Bedingungen von Technik und Digitalität in den Blick zu nehmen, indem auf Eugen Finks Ausarbeitungen zur Gemeinschaft zurückgegriffen wird. Solche lässt sich als eine auf Erfahrung gründende, kulturell bedingte, intergenerative und verständigende erzieherische Praxis verstehen. Ihr geht es, so die zentrale These, wesentlich um das Teilen von Verhältnissen zur Welt. Sozialität als das Teilen von Welt kann im Horizont von Lehre verstanden werden, als dem Auf- und Vorzeigen der Weise, sein Leben zu führen sowie als die Produktion neuer Lebensentwürfe. Zugleich kann in einer derartigen Perspektive Sozialität eine dezidiert bildungstheoretische Komponente gewinnen, die wesentlich im Bezug zur (Lebens-)Welt liegt. Zuletzt wird Sozialität in ihrer technisch-produktiven wie digitalen Bedingtheit und Verschränkung ausgewiesen.