Abstract
Im Zentrum der politischen Theorie des Liberalismus steht die Aufgabe, die Institutionen gesellschaftlicher Kooperation und staatlicher Rechtsordnung durch vernünftige Gründe zu legitimieren. Erst die Möglichkeit einer vernünftigen Zustimmung aller Betroffenen zeigt, dass die Vorstellung einer „gerechten und stabilen und darum wohlgeordneten Gesellschaft unter den Bedingungen moderner pluralistischer Demokratien [...] mehr als eine bloße Fiktion“ ist. Dies setzt voraus, dass die Bürger*innen einer pluralistischen Gesellschaft, unabhängig von ihren jeweiligen partikularen Überzeugungen, die Legitimität ihres gemeinsamen politischen Handelns akzeptieren können.