Abstract
Die Wege von Rawls und Bentham haben sich mehrfach gekreuzt. Nach einer frühen Werkepoche, in der er sich an der Verteidigung eines utilitaristischen Moralverständnisses versucht, schreibt Rawls in Eine Theorie der Gerechtigkeit gegen eine dominante zeitgenössische Konzeption an, die er als Wiedergänger des ‚klassischen Utilitarismus‘ von Bentham, Edgeworth und Sidgwick identifiziert. Parallel dazu entdeckt die politische Ideengeschichtsschreibung seit den 1980er Jahren einen neuen, liberalen Bentham, der Rawls als Wegbegleiter anempfohlen wird.