Wiesbaden: Otto Harrassowitz Verlag (
2003)
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Abstract
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts vollzieht sich im gelehrten Deutschland ein auffalliger Sinneswandel in der Wertschatzung fernostlicher Weisheit. Die geradezu enthusiastische Begeisterung, mit der etwa Leibniz oder Christian Wolff, selbst Friedrich der Grosse noch den sittlichen Idealen der Konfuzianer begegneten, weicht allmahlich einer immer ausgepragteren Kritik bis hin zur totalen Abwendung, ja Ablehnung der in zunehmendem Masse als statisch, ruckwarts gerichtet und fortschrittsfeindlich empfundenen Lehrinhalte der konfuzianischen Klassiker. In dieser Arbeit wird versucht, den allmahlichen Wandel in der Bewertung konfuzianischen Gedankengutes bei den deutschen Dichtern und Denkern in der Zeit zwischen 1780 und 1850 nachzuzeichnen und dabei vor allem der Frage nachzugehen, auf welche historischen Quellen sich ihr Urteil gestutzt haben konnte.