Wiesbaden: Harrassowitz Verlag (
2019)
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Abstract
Der interdisziplinar angelegte Sammelband diskutiert die materiellen und historischen Verfasst- und Bedingtheiten von Modellen und Modellvorstellungen. Die hier versammelten historischen Miniaturen beleuchten nicht nur das Verhaltnis von Modell und Risiko, sondern werfen zugleich Schlaglichter auf den in wissenshistorischer Perspektive vergleichsweise vernachlassigten Gebrauch von Modellen in Kulturen der Vormoderne. Modelle, so die den Band pragende Kernthese, dienen der Bewaltigung epistemologischer Risiken. Sie machen das Unwagbare wagbar, gewahren Zugriff auf das Potenzielle und Kontingente, vermitteln zwischen der Faktizitat des Gegebenen und der sie erfassenden Theoriebildung. Eben weil Modelle erst im dynamischen Zusammenspiel mit ihrer epistemischen Umgebung Bedeutung erhalten, stellt sich die Frage, inwiefern historische Modellbildung und -anwendung durch differierende asthetische, kulturelle oder politische Momente gepragt sind, die ihre jeweilige Transfer- und Vermittlungsfunktion mitbestimmen. In den Beitragen dieses Bandes werden anhand von Fallstudien ganz unterschiedliche epistemologische Konfigurationen im Spannungsfeld von Modell + Risiko untersucht.