Zu Anna Komnenes Alexias Buch XV 11, 5(82)-24(60) Reinsch-Kambylis

Byzantinische Zeitschrift 96 (1):169-192 (2004)
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Abstract

Das letzte Kapitel des letzten Buches der Alexias Anna Komnenes ist bekanntlich ob seines Überlieferungszustandes das in textkritischer Hinsicht schwierigste des gesamten Textes; von diesem Buch ist wiederum der Text ab Paragraph 10 bis zum Ende (10-24) am schwierigsten, da die lezten Blätter des einzigen (unabhängigen) Überlieferungsträgers, des Parisinus Coislinianus 311 mechanisch stark beschädigt sind, wodurch eine größere Anzahl kleinerer und größerer Lücken entstanden ist. Das Bemühen der Herausgeber und Textkritiker galt folglich immer, neben der Behandlung der in der Hs. im zusammenhängend überlieferten Text vorhandenen Korruptelen, im Besonderen seiner möglichst getreuen Wiederherstellung durch die Beseitigung der Lücken. Vor allem Reifferscheidts Leistung in seinen beiden Editionen (Leib folgte ihm im großen und ganzen) ist in dieser Hinsicht nicht hoch genug einzuschätzen; er hat sehr viele Lücken erfolgreich ergänzt, zu anderen einen wertvollen Beitrag geliefert; bei manchen ist er schließlich zu noch nicht restlos befriedigenden, korrekturbedürftigen Ergänzungen gekommen. Letzteres gilt vor allem für Lücken, bei denen nur der Anfang oder das Ende eines Wortes überliefert und in denen er von einer Fehllesung des in C wirklich vorhandenen ausgegangen ist (das betrifft z.B. die Verlesung oder die Nichtbeachtung eines vorhandenen bzw. fehlenden Akzents oder Spiritus oder die Verlesung bzw. Nicht-Entzifferung einzelner Buchstaben, Buchstabengruppen oder auch ganzer Wörter). Freilich sind auch nach der von Reifferscheidt geleisteten Arbeit immer noch viele Lücken offen geblieben. In zwei früheren Publikationen habe ich mich bereits mit den Folgen der Beschädigung der Hs. befaßt. Angesichts der Vorbereitung der neuen kritischen Edition der Alexias beschäftigte ich mich neben der Auseinandersetzung mit dem gesamten Text (und speziell mit dem 15. Buch) noch einmal intensiv mit dem 11 Kapitel dieses Buches und setzte mich mit früheren Vorschlägen auseinander (einschließlich meiner eigenen früheren Überlegungen); so gelangte ich schließlich zu der Textgestaltung, wie sie jetzt in der Edition präsentiert wird. Die knapp gehaltenen Angaben im apparatus criticus lassen jedoch kaum erahnen, auf welchen Wegen das Erzielte erreicht wurde. So entschloß ich mich, in den folgenden Bemerkungen eine ausführlichere Begründung und Dokumentation für die allein in diesem Kapitel (genauer 11, 5-24) getroffenen textkritischen Entscheidungen, die neben einigen Textkorruptelen fast ausschließlich die zahlreichen Lücken betreffen, nachzuliefern (vgl. D. R. Reinsch, diese Zeitschrift, 94, 2001, 608). Ergänzungen anderer, die in der neuen Edition im Text belassen wurden, obwohl dies eine neue, eigene Entscheidung voraussetzt, sind von der weiteren Behandlung hier ausgenommen. Hier geht es ausschließlich um die eigenen Korrektur- und Ergänzungsvorschläge. Grundlage und Mittelpunkt der folgenden Erörterung der einzelnen Textstellen bleibt natürlich C; allerdings werden auch der Vaticanus 1438 (mit fenestrae, wo C Lücken aufweist) häufiger und alle Editionen immer berücksichtigt.

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Korrektur.[author unknown] - 1975 - Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft Und Geistesgeschichte 49 (3):570-570.

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