Natürliche Grenzen der kulturellen Verschiedenheit

In Sergej Seitz, Anke Graneß & Georg Stenger (eds.), Facetten Gegenwärtiger Bildtheorie: Interkulturelle Und Interdisziplinäre Perspektiven. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden. pp. 243-260 (2018)
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Abstract

Nicht alles, was logisch möglich und technisch machbar ist, ist auch natürlich. Weltkarten sind ein anschauliches Beispiel. Es gibt amerikazentrierte und chinazentrierte Weltkarten, aber sie setzen sich nicht allgemein durch, auch in Amerika und China nicht. Auf amerikazentrierten Karten wird die größte Landmasse, der afroasiatische Kontinent, auseinandergerissen. Chinazentrierte Karten haben eine optische Aufteilung des amerikanischen Kontinents zur Folge. Das widerspricht dem Gestaltgesetz, dass, was zusammengehört, zusammenhängend wahrgenommen und am Natürlichsten auch so wiedergegeben wird. Afrika- alias europazentrierte und pazifikzentrierte Karten sind darum die global verbreitetsten Weltkarten, weil sie keine vergleichbaren Wahrnehmungsgesetze verletzen. Süden-oben-Karten mit den Südkontinenten in der oberen Kartenhälfte setzen sich selbst auf den Südkontinenten aus geologischen und Wahrnehmungsgründen nicht durch, keineswegs nur, weil die politische Dominanz der nördlichen Hemisphäre es verhindert. In den menschlichen Lebenswelten herrscht keine unbeschränkte Variation.

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