,,Die Revolution der Denkungsart“ oder: Der neue Mensch zwischen Hoffnung und Melancholie bei Kant
Abstract
Dieser Aufsatz geht dem Verhältnis von Hoffnung und Melancholie in der praktischen Philosophie Kants nach. Methodischer Ausgangspunkt ist dabei Kants Rede von der ,,Revolution der Denkungsart“ als Voraussetzung des neuen Menschen, der nach dem Gesetz des moralischen Ichs zu leben versucht. Die Existenz des neuen Menschen kann, so die erkenntnisleitende These, geradezu als ein Leben im Spannungsfeld von Hoffnung und Melancholie beschrieben werden. Hierbei wird sich zeigen, dass diese Konzeption in der Kritik der reinen Vernunft eine religionsphilosophische Tiefendimension erhält, in der Kant das Verhältnis von Idealität und Realität thematisiert. Desweiteren wird in der Kritik der Urteilskraft die Kunst als symbolische Darstellung der Vollkommenheit, die der moralische Mensch erstrebt, verstanden