Abstract
„Die Sprache der Religion gibt durch ihre spezifische grammatische Form und die dadurch ermöglichte Sprachhandlungen nicht den Ideen, sondern auch den Kategorien sowie den Anschauungsformen eine besondere Gestalt.“ Wenn der Religiöse die Einheit des eigenen Ich und den geordneten Gesamtzusammenhang der Welt primär nicht als Ergebnis seiner eignen Leistung versteht, sondern auf die Treue Gottes zurückführt, dem er sich anvertraut, dann ist der Terminus ‚Idee‘ jedenfalls nicht mehr in seiner kantischen Bedeutung anwendbar: nicht in der Bedeutung eines „terminus, quem ratio sibi exposcit atque praesumit“, eines „Grenzbegriffes von Erfüllung einer Aufgabe, die Vernunft sich selber abverlangt.“