Abstract
Es scheint mir fruchtbar, bestimmte theologisch-anthropologische Grundkonzeption des Alten Testaments im Rahmen des Imperfektibilitäts-Diskurses zu beschreiben. Ausgangspunkt für die besonders an Gen 6,5 (im Kontext von Gen 6-8) anknüpfende Position der „Unfähigkeit des Menschen zur Vervollkommnung“: Alle Reflexionen geschehen in Gen 6,5ff. nur von Gott her und auf das Verhältnis Mensch-Gott hin; es gibt keine individuell/kollektive Unterscheidung bei dieser Problematik, sowohl der einzelne Mensch wie auch die Menschheit sind imperfektibel. Das Konzept ist offen für einen Inklusionsansatz, der vom Differenzprinzip her denkt, verfolgt selbst aber eine andere, theologische, Zielrichtung und führt den Lesenden die Angewiesenheit des Menschen auf Gottes Gnade sowie ihre Zusage vor Augen.