Abstract
Zusammenfassung In Schellings Philosophie der Offenbarung wird die Schöpfung als Handlung Gottes konzipiert, vergleichbar mit menschlichen Handlungen. Allerdings ist es eine Handlung in einer einzigartigen Situation: Der Schöpfungsakt selbst vollzieht sich von einem Standpunkt außerhalb der physikalischen Welt, ja außerhalb der sukzessiven Zeit. Und sie ist eine Handlung unter Minimalbedingungen: es bedarf für sie lediglich eines absoluten, zukunftsgerichteten Geistes. Daher lässt eine Analyse von Schellings Schöpfungskonzept die Grundstrukturen von Handlungen sichtbar werden. Das Ergebnis einer solchen Untersuchung ist, dass Handlungen basale teleologische Strukturen besitzen. Im Gegensatz zu einer Hauptrichtung der gegenwärtigen Handlungstheorie lässt sich mit Schelling zeigen, dass Handlungen undenkbar sind ohne Begriffe des Zukünftigen und der Zielgerichtetheit - dass der Aspekt der Zukunft und der Zielgerichtetheit in Handlungen zusammenkommen und wie dies geschieht.