Abstract
Diltheys Denken wird seit der zweiten H?lfte des 20. Jahrhunderts aus einer hermeneutischen, durch Gadamer bestimmten Perspektive beurteilt. Dilthey am Ma?stab der Hermeneutik zu messen bedeutet aber, seine grundlegend handlungstheoretische Einstellung auszublenden. Denn die?innere Erfahrung?, auf die bei der erkenntnistheoretischen Grundlegung der Geisteswissenschaften zur?ckgegangen wird, hat die Struktur von Handlung. Sie wird von Dilthey als?Zweckzusammenhang? bzw. auf einen Zweck gerichteter Funktionszusammenhang beschrieben, schlie?lich geht es dem Menschen schon auf der biologischen Ebene darum, triebhaft gesteuerte Bed?rfnisse durch entsprechende Handlungen zu befriedigen. Das Erlebnis des zweckgerichteten psychischen Zusammenhangs gibt uns das Muster f?r das Verst?ndnis der Welt vor.?Verstehen? wird dem entsprechend von Dilthey als?Nacherleben? konzipiert. Naturalismus und Hermeneutik werden in diesem Konzept einander angen?hert. nema