Abstract
Die alternativ-spirituelle Gruppe Terra Sagrada, die sich den afro-brasilianischen Traditionen des Candomblés und der Umbanda zuschreibt, wird hauptsächlich von Frauen mit einem psycho-sozialen beruflichen Hintergrund besucht und kultiviert. Dieser gegenderten Attraktion der Geisterinkorporation wird sich auf Grundlage von Interviews und Ritualteilnahmen genähert, um den besonderen Reiz dieses Rituals für Frauen zu beleuchten. Neben der Betonung von Körper und Erleben, der Möglichkeit, Selbstwirksamkeit, Kontrolle und Macht zu erleben sowie dem Gemeinschaftssinn ist es vor allem die Vorstellung von Person und Selbst – das sogenannte „innere Team“ –, die die Frauen aus ihren sozialpädagogischen und psychologischen Ausbildungshintergründen kennen und welche nun in diesem religiösen Kontext aktiviert wird. Die Verknüpfung dieser zwei Kontexte ermöglicht die Akzeptanz des Ritualgeschehens und verstärkt die Identifikation mit den spirituellen Vorstellungen der Terra Sagrada.