Abstract
Der Aufsatz geht der Frage nach, was aus Bruno Latours Ersetzung des Begriffs der Revolution durch den Begriff des Designs folgt. Dazu wird Latours Postmodernismus mit einer kritischen Designtheorie konfrontiert. Latours Lesart des Humanismus und seine Darstellung der Kritik von Sloterdijk an Habermas werden ebenso untersucht wie seine postmoderne Negation aufklärerischer Rationalität. Vor diesem Hintergrund wird das Programm eines »stellvertretenden Designs« skizziert. Es versucht, die Umrisse eines »neuen Denkens, das die Dinge ausreden lässt« zu beschreiben, ohne den Preis der abstrakten Negation der Konzeption eines autonomen Subjekts gesellschaftlicher Praxis zu zahlen, die Latours heideggerisches Projekt im Obskurantismus enden lässt.