Interkulturelle Philologie am Beispiel der Interpretation von Chamisso-Literatur: Ansätze der Linguistik unter Berücksichtigung der Mehrsprachigkeitsforschung

In Jan Borkowski, Stefan Descher, Felicitas Ferder & Philipp David Heine (eds.), Literatur interpretieren: Interdisziplinäre Beiträge zur Theorie und Praxis. Mentis. pp. 361-387 (2015)
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Abstract

Die Diskussion von Fragestellungen, Zielsetzungen und Methoden interkultureller Literaturwissenschaft ist ein wesentlicher Teil der sich gegenwärtig in dynamischer Entwicklung befindlichen Disziplin. Weitgehend unstrittig ist dabei die grundsätzliche Rolle, die als interkulturell bezeichneten literarischen Texten zugesprochen wird im Hinblick auf die Förderung des Fremdverstehens anderer Kulturen beziehungsweise des Verstehens der Denk-, Verhaltens-, und Kommunikationsgepflogenheiten von Menschen anderer Sprach- und Ethniezugehörigkeit. Dies setzt jedoch angemessene Formen des wissenschaftlichen Zugangs zu solchen Texten einschließlich der Frage ihrer Interpretation voraus, sodass die entsprechenden spezifischen Aufgaben bezüglich solcher Texte, die als interkulturell bezeichnet werden können, zu beleuchten sind. Dabei wird von zwei grundsätzlichen Orientierungen innerhalb der interkulturellen Literaturwissenschaft, der ›interkulturellen Philologie‹ und der ›interkulturellen Hermeneutik‹, ausgegangen. ›Interkulturelle Philologie‹ wird hier als Konzept der ›Textarbeit‹ begriffen und ›interkulturelle Hermeneutik‹ als eines der ›Verstehensarbeit‹. Beide Konzepte sind die Basis interpretativer Annäherung an interkulturelle Texte, die in dieser Hinsicht aufgrund ihrer sprachliche, kulturelle und literarische Traditionen übergreifenden Dimensionen Besonderheiten aufweisen. Formal-sprachästhetische und damit verbundene thematisch-inhaltliche Aspekte verlangen nach analytischen Instrumenten, die diese Besonderheiten angemessen herauszuarbeiten geeignet sind. Im vorliegenden Beitrag werden solche Instrumente unter Rekurs auf linguistische Ansätze vorgestellt. Denn die sorgsame formale Analyse stellt eine unerlässliche Basis des Verstehens von Kunstwerken auch in ihrer jeweiligen gesellschaftlichen Bedingtheit dar. Erst auf der Basis von theoretisch solide abgestützter Text- und Verstehensarbeit kann davon ausgegangen werden, dass die Auseinandersetzung mit literarischen Texten angemessene Interpretationen erlaubt und einen Betrag zur interkulturellen Kommunikation und Verständigung leisten kann.

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2015-06-25

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