Abstract
Zusammenfassung Die Haltung der Person – verstanden als ein vielschichtiger, leib-seelischer Vorgang, nicht lediglich als innere Einstellung – ist in den letzten Jahren verstärkt in das Interesse philosophischer Forschung gerückt. Da Haltung mit Tugend nah verwandt, aber von dieser unterscheidbar ist, gehen von Beiträgen zur Philosophie der Haltung produktive Impulse für das Nachdenken über die Potentiale und die Grenzen der Tugendethik aus. Der Aufsatz demonstriert dies entlang zweier gegen das neuerliche Aufleben von Tugendethik artikulierter Vorbehalte, dem Inauthentizitätsvorbehalt und dem Überforderungsvorbehalt. Im Mittelpunkt steht dabei die für das Phänomen der gewahrten Haltung kennzeichnende Differenz von äußerer und innerer Haltung.