Schmidt untersucht die Rezeption des "Willen zur Macht" bei maßgeblichen Autoren des 20. Jahrhunderts und unterzieht das Ideologem einer quellenbasierten Kritik. Die ideologisch und politisch präjudizierten Deformationen in der Wahrnehmung durch den Nietzsche-Kult werden deutlich aufgezeigt. Die Streitschrift nimmt sich neben der Fälschung "Der Wille zur Macht" des Gesamtwerks an. Schmidt zeigt auf, dass Nietzsche ein Sohn des 19. Jahrhunderts blieb, aus dem er reaktiv und immer mehr auch reaktionär auszubrechen suchte. Dass er sich in seinen Aphorismen-Sammlungen an der Aufklärung (...) und am Ideal des Freigeists orientierte sowie sich in die Tradition der Experimentalphilosophie stellte, wird vor dem historischen Hintergrund der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts dargestellt. (shrink)
This volume includes the commentaries on two works from the third volume of the Critical Studies Edition of Nietzsche s Works Morgenrothe, and Idyllen aus Messina. Volume 3.2 will be devoted to commentary on The Gay Science. This volume includes the manuscript facsimiles of the Idyllen aus Messina.".
Die viel beschworene "Wiederkehr der Religion" ist zu einem nicht geringen Teil eine Wiederkehr bzw. eine Aktualisierung von Elementen mystischer Traditionen. Einem angemessenen Verstandnis der gegenwartigen Religionskultur ist also eine Sensibilitat fur das vielschichtige Phanomen des Mystischen vorausgesetzt. Vor diesem Hintergrund bietet der Band kulturhermeneutische, theologische, religionsphilosophische und religionswissenschaftliche Studien zu Wesen und Bedeutung der Mystik in Geschichte und Gegenwart. Gemeinsames Ziel der Beitrage ist es, jener besonderen Leidenschaft fur das Unauslotbare auf die Spur zu kommen, die die verschiedensten Denker (...) von der Antike bis in die Gegenwart miteinander verbindet. (shrink)
Ausgehend von den Grundpositionen der antiken Stoa erschließen die beiden interdisziplinär angelegten Sammelbände erstmals historisch und systematisch die außergewöhnlich breite Wirkungsgeschichte dieser philosophischen Schule. Sie reicht von der Spätantike über Renaissance und Humanismus bis in die Gegenwart. Die stoische Tradition prägte nicht nur Philosophie, Literatur und Politik, sondern wirkte auch auf Theologie, Kunst, Recht, Ökonomie, Psychologie und Medizin. Dabei stand das Programm ethischer Lebensorientierung im Mittelpunkt. Dem einleitenden Gesamtüberblick folgen 42 Abhandlungen, die zentrale Themen des Stoizismus und ihre Transformationen untersuchen: (...) u.a. bei Petrarca, Alberti, Erasmus, Montaigne, Melanchthon, Lipsius, Rubens, Monteverdi; Shakespeare, Opitz, Gryphius, Fleming, Wieland, Goethe, Schiller, Hölderlin, Kleist, Čechov, Pessoa, Grass, Houellebecq; Pascal, Spinoza, Rousseau, Kant, Schopenhauer und Nietzsche. Platz 5 der Sachbuch-Bestenliste des Monats März 2009 der Süddeutschen Zeitung und des NDR. (shrink)
Annotation Hintergrund der Arbeit ist eine im Dialog mit dekonstruktivistischem Denken gewonnene Theorie der Vielstimmigkeit. Ausgehend von dieser Theorie werden die Schriften Entweder/Oder, Die Wiederholung und Furcht und Zittern als vielstimmige Rede vom Unsagbaren interpretiert: Die Schriften sind vielstimmig, insofern darin Grundaporien der menschlichen Existenz aus unversohnbar zerstrittenen Perspektiven beschrieben werden; sie sind Rede vom Unsagbaren, insofern der Glaube inmitten der vom Streit zerriebene Sprache aufstrahlt. Diss. theol. Bonn 2005. Jochen Schmidt forscht mit einem Stipendium der Rotary Foundation am Centre (...) for Theology, Literature and the Arts uber Negativitat, Theologie und Literatur an der Universitat Glasgow, Schottland. (shrink)
Gewahrte Haltung.Jochen Schmidt - 2018 - Neue Zeitschrift für Systematicsche Theologie Und Religionsphilosophie 60 (4):548-558.details
Zusammenfassung Die Haltung der Person – verstanden als ein vielschichtiger, leib-seelischer Vorgang, nicht lediglich als innere Einstellung – ist in den letzten Jahren verstärkt in das Interesse philosophischer Forschung gerückt. Da Haltung mit Tugend nah verwandt, aber von dieser unterscheidbar ist, gehen von Beiträgen zur Philosophie der Haltung produktive Impulse für das Nachdenken über die Potentiale und die Grenzen der Tugendethik aus. Der Aufsatz demonstriert dies entlang zweier gegen das neuerliche Aufleben von Tugendethik artikulierter Vorbehalte, dem Inauthentizitätsvorbehalt und dem Überforderungsvorbehalt. (...) Im Mittelpunkt steht dabei die für das Phänomen der gewahrten Haltung kennzeichnende Differenz von äußerer und innerer Haltung. (shrink)