Abstract
Das Ziel einer gerechten oder zumindest gerechteren Welt scheint angesichts der täglichen Nachrichten über Armut, Ausbeutung, Unterdrückung, Gewalt, Krieg und Flucht ein fernes Ideal. Das Wissen darum, dass es so, wie es ist, nicht gerecht ist, ist aber erst ein vager Hinweis darauf, wie eine gerechte Welt aussehen würde. Dafür gibt es vielmehr eine ganze Reihe an Vorschlägen. Innerhalb der philosophischen Literatur hat die Debatte darüber, was globale Gerechtigkeit ausmacht und wie sie zu erreichen wäre, in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen. Der Fokus auf den einzelnen Staat als Ort der Gerechtigkeit wurde nach und nach in immer mehr philosophischen Theorien in Frage gestellt und kosmopolitisch erweitert, wenn dies auch nicht unbestritten geblieben ist.