Abstract
ZusammenfassungIn diesem Aufsatz wird diskutiert, wie die Erkenntnisse aus Religionspsychologie und Cognitive Science of Religion für die Religionswissenschaft zugänglich werden können. Das geschieht im Rahmen eines transdiziplinären Konzeptes von Religionswissenschaft. Beide individualistischen Zugänge zu Religion\en werden kurz in Bezug auf religionstheoretische Unterschiede und die Gemeinsamkeit im Bereich des kognitionspsychologischen Paradigmas eingeführt. Für die Auseinandersetzung mit der Cognitive Science of Religion wird dargestellt, wie trotz des ontologischen Reduktionismus und in Auseinandersetzung mit dem epistemologischen Reduktionismus ein Bezug zu anderen disziplinären Zugängen der Religionswissenschaft möglich ist. Dabei wird ihr Naturalismus einer Lesart des methodischen Konstruktivismus unterworfen. Es wird gezeigt, wie empirisch überprüfbare Theorien der Cognitive Science of Religion und der Religionspsychologie auf Grundlage der nomothetisch-deduktiven Wissenschaftstheorie weiterentwickelt werden, die Hubert Seiwert und Bretislav Horyna bereits in die Religionswissenschaft eingeführt haben. Insgesamt ist dies ein Vorschlag, sich in der Auseinandersetzung mit der Cognitive Science of Religion nicht so sehr an den Prämissen und Unterschieden aufzuhalten, sondern die psychologische Perspektive als Ergänzung in der Beschreibung und Erklärung von Religion\en zu behandeln.