Abstract
Der Beitrag widmet sich der Kraft, die die Oper ästhetisch aus der Darstellung von kriegerischen Handlungen schlägt. Am Beispiel von Claudio Monteverdis Komposition Combattimento di Tancredi e Clorinda aus dem Jahr 1624 sowie dem Vorspiel zum 3. Aufzug von Richard Wagners Oper Die Walküre, auch bekannt als Walkürenritt, werden musikalische und szenische Mittel diskutiert, mit denen unsere Emotionen in Szenen des Krieges und der Gewalt affiziert werden. Dabei wird auch die Frage behandelt, inwiefern das in der Oper erprobte Darstellungs- und Emotionserregungspotenzial auch im Kontext mediatisierter Kriegsdarstellungen benutzt wird, sei es in fiktionalen, sei es in dokumentarischen Formaten, und wie dadurch unsere heutige Wahrnehmung von kriegerischen Handlungen mit historischen Mustern durchsetzt wird.