Abstract
Einleitend wird hier die Frage der ästhetischen Erfahrung lebensphilosophisch ausgeleuchtet. Ein außeralltäglicher Wahrnehmungsmodus, Intensität und hellwache Sinne kennzeichnen ästhetische Erfahrungen in der Kunst, bei kulturellen Ereignissen und anderen sozialen Prozessen – Merkmale, die zu einer Vitalisierung des individuellen wie des kollektiven Lebens beitragen können. Welche Rolle spielt die ästhetische Erfahrung heute für die Frage des guten Lebens? Auf welche Weise ist Ästhetik mit dem Lebensprozess an sich verbunden? Wie kann das Verhältnis von Ethik und Ästhetik in unserer Zeit gedacht und vermittelt werden? Unter Bezug auf Helmuth Plessner, John Dewey und auf moderne emotionssoziologische Ansätze wird die Frage diskutiert, welche Rolle außeralltägliche ästhetische Erfahrungen für die individuelle Lebensführung sowie für das kollektive Leben spielen.