Abstract
Das Werk des südafrikanischen Zeichners, Filme- und Theatermachers William Kentridge ist sowohl als künstlerische Praxis wie als intellektuelle Reflexion und politische Intervention im Horizont eines ästhetischen Widerstands zu begreifen. Ausgehend von Benjamins Postulat der Unbrauchbarkeit emanzipativer Kunst für totalitäre Zwecke werden in diesem Beitrag Prinzipien einer Freudschen Ästhetik der Assoziation skizziert, wie sie für das Zusammenspiel von biographischer Erinnerung, historisch-politischem Kontext und künstlerischer Praxis wichtig sind. Anhand des gezeichneten Films Felix in Exile wird dann Kentridges künstlerische Verarbeitung von Gewalterfahrungen erörtert, in der sich autobiographische und historische, künstlerische und dokumentarische Dimensionen mit einer medialen Reflexion der ästhetischen Mittel innerhalb des künstlerischen Arbeitsprozesses überkreuzen.