Gerechtigkeit ohne moralische Gleichheit?

Zeitschrift für Praktische Philosophie 8 (2):117-142 (2022)
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Abstract

Das Fundament der Rawls’schen Gerechtigkeitstheorie ist die moralische Gleichheit aller Gerechtigkeitssubjekte. Die symmetrische Positionierung der Parteien bei den Urzustands-Deliberationen stellt sicher, dass Subjekte mit gleichem moralischen Status das gleiche Recht auf faire Interessenberücksichtigung haben. Dabei fällt allerdings auf, dass Rawls nicht per se gegen unverdiente Ungleichheit argumentiert, sondern gegen unverdiente Ungleichheit zwischen moralisch Gleichen. Hier stellt sich die Frage: kann es Gerechtigkeit zwischen moralisch Ungleichen geben? Und wenn ja: ändert ein ungleicher moralischer Status der Gerechtigkeitssubjekte auch den Inhalt der, und die Ansprüche auf, Gerechtigkeit? Wenn man annimmt, Gerechtigkeitsbeziehungen bestünden ausschließlich zwischen Menschen, dann erscheinen diese Fragen offensichtlich unsinnig. Ich argumentiere allerdings, dass die exklusive Anwendung von Gerechtigkeitstheorien auf Personen begrifflich kontingent ist – und dass die Einbeziehung von nichtmenschlichen Akteuren Rawls’ Gerechtigkeitstheorie zwar vor schwierige, aber möglicherweise produktive Herausforderungen stellt, die ich in diesem Beitrag untersuchen möchte.

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