Abstract
In diesem Aufsatz zeige ich, wie Leibniz' spätere Philosophie auf seine frühen Arbeiten und auf die spätscholastische Philosophie, insbesondere den Nominalismus von Suarez, zurückgreift. Zunächst behaupte ich, daß Leibniz Suarez' Ontologie der Relationen ebenso wie seine Auffassung der Begriffe, des Besonderen und des Allgemeinen übernommen hat. Ich verwende die Ergebnisse dieser Untersuchung, um einige Hauptthemen der Leibnizschen Philosophie (die Theorie der Monaden und ihrer individuellen Begriffe, die Kategorienlehre, die Wahrheitstheorie, die unendliche Analyse und das principium indiscernibilium) zu erklären. Dieser Aufsatz soll die traditionelle Prägung von einem großen Teil des Leibnizschen Denkens aufzeigen und die Frage neu stellen: In welchem Sinne ist Leibniz ein Philosoph der modernen Tradition?