Abstract
Jacques Rancière konzipiert im Berührungspunkt zwischen dem, was er Polizei nennt, und dem, was er als Politik bezeichnet, den politischen Moment als Bruch mit der Ordnung einer Gesellschaft. Beispielhaft hierfür steht bei Rancière die Erzählung des Auszuges der Plebejer aus dem antiken Rom. Die Frage ist, was kann dieses Ereignis vor 2500 Jahren über die Möglichkeit politischer Momente in der Gegenwart erzählen? Anhand der theoretischen Überlegungen Rancières und dem Beispiel des Auszuges der Plebejer will ich dieser Frage nachgehen und zeigen, womit in einem politischen Moment gebrochen wird und wie sich ein solcher Bruch vollzieht. Hiervon ausgehend werde ich dann die These verfolgen, dass der politische Moment heute in aktuellen Bewegungen und Ereignissen wie Occupy Wall Street gesucht und anhand von aktivistischen Reflexionen angelehnt an Rancières Methode der Gleichheit untersucht werden kann.