Irreale oder reale Geschichte?: ein Traktat über Methodenfragen der Geschichtswissenschaft

Herbolzheim: Centaurus (2002)
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Abstract

In Fortführung einer postmodernen Geschichtsschreibung haben sich in den letzten zwei Jahrzehnten deutsche und angelsächsische Historiker verstärkt darum bemüht, eine virtuelle oder konjekturale Geschichtsforschung als den Königsweg zur Überwindung der Krise der Geschichtswissenschaft zu etablieren. Die Was wäre geschehen, wenn...?-Geschichtsschreibung wird vor allem von dem Althistoriker Alexander Demandt als eine erkenntnistheoretische Wunderwaffe, als ein Novum Organon der Geschichtswissenschaft, angepriesen. In diesem Buch wird gezeigt, daß die irreale oder virtuelle Geschichte sich nicht nur in logische und methodologische Widersprüche verstrickt, sondern geschichtstheoretisch einen erheblichen Rückschritt darstellt. Neben der Kritik an dieser erkenntnisvermindernden Strategie in der Geschichtsforschung wird anhand von unterschiedlichen Interpretationen historischer Ereignisse und Entwicklungen gezeigt, daß von der Antike bis heute alternative Geschichtsinterpretationen das eigentliche Bemühen um größere Erklärungskraft der historischen Forschung darstellten. Auf dieser Grundlage werden Ansätze zu einer Methodologie der Geschichtswissenschaft erarbeitet, die die Erkenntnisse der modernen Wissenschaftstheorie dazu nutzen, um ein größeres Erklärungspotential für historische Interpretationen zu ermöglichen. Geschichtsforschung wird in diesem Sinne zu einer Sozialwissenschaft menschlichen Handelns und muß sich deshalb darum bemühen, die theoretischen Fortschritte anderer sozialwissenschaftlicher Fächer zu integrieren und zu verarbeiten. Dieses Buch ist deshalb ein Plädoyer für interdisziplinäre Zusammenarbeit, damit die Geschichtswissenschaft Anschluß findet an die methodisch fortgeschrittenen Wissenschaften. Deshalb müssen sich Historiker, Soziologen, Philosophen oder Politikwissenschaftler gleichermaßen mit diesen Problemen befassen.

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